Duisburg. Unfreiwillig komisch ging es am Donnerstag vor dem Landgericht Duisburg zu. Für ein Raubopfer war die Tat sogar irgendwie nur Spaß.

Was da seit Donnerstag vor der Jugendkammer des Landgerichts Duisburg abläuft, erinnert an eine Gerichtsposse. Dabei geht es um schwerwiegende Vorwürfe: Wegen Raubes müssen sich zwei 21 und 23 Jahre alte Homberger verantworten. Doch unfreiwillige Komik gab es beim Auftakt reichlich.

Gemeinsam sollen der Erwachsene und der zur Tatzeit erst 20 Jahre alte Heranwachsende am 2. Juli 2014 in einer Parkanlage an der Moerser Straße einen 32-Jährigen mit einem Messer bedroht und ihm Geld abgenommen haben. Dem älteren Angeklagten wirft die Staatsanwaltschaft darüber hinaus zwei weitere Taten vor, bei denen am 25. Juni und am 16. August 2014 zwei jungen Männern Handys abhanden kamen.

Drogenschulden eingetrieben

Durch seinen Verteidiger ließ der 23-Jährige ein Teilgeständnis vortragen: Den Raub im Park räumte er ein. Hintergrund seien Drogenschulden des Geschädigten gewesen. Bei den beiden anderen Taten gibt der Angeklagte zu, Streit mit den Bekannten gehabt zu haben. Einen Geschädigten habe er auch geschlagen. Davon, dass er Handys geraubt habe, könne aber keine Rede sein. Vielmehr habe er in einem Fall einen zuvor erfolgten Handy-Tausch wieder rückgängig machen wollen.

Der 21-Jährige, damals Zeitsoldat der Bundeswehr, gab zu, im Park dabei gewesen zu sein und dem 32-Jährigen einen Schlag versetzt zu haben. Von einem Messer oder der Wegnahme von Geld will er – trotz des Geständnisses des Mitangeklagten - nichts bemerkt haben.

Zeugen werfen mehr Fragen auf, als sich beantworten

Die Zeugenaussagen warfen mehr Fragen auf, als sie beantworten konnten. So will ein 24-Jähriger zwar von sechs Männern, darunter die Angeklagten, geschlagen worden sein, sein Handy hätten die Angeklagten aber nicht angefasst. Höhepunkt war der Auftritt des 32-Jährigen, der inzwischen selbst in Haft sitzt („Weil die Post nicht ankam“) und den Vorfall vom 2. Juli 2014 so schilderte: „Das war doch alles irgendwie nur Spaß.“

Für das Verfahren sind bis 17. Juni drei weitere Termine vorgesehen.