Duisburg. . 1966 sorgt Beluga-Wal im Rhein für Schlagzeilen. Das Tier hält eine Nation in Atem, auch den damaligen Chef des Duisburger Zoos, Dr. Wolfgang Gewalt.
Es ist unglaublich, ja eine Sensation, und noch heute wissen ältere Anrheiner genau, wann und wo und wie sie Moby Dick mit eigenen Augen in dem großen Fluss haben schwimmen sehen. Von Mitte Mai bis Mitte Juni 1966 sorgt ein Beluga-Wal im Rhein für riesengroße Schlagzeilen. Das Tier hält eine ganze Nation in Atem, auch den damaligen Direktor des Zoos in Duisburg, Dr. Wolfgang Gewalt.
Am 18. Mai 1966 gegen 9.30 Uhr sichtet die Besatzung des Tankschiffes „Melani“ bei Duisburg-Neuenkamp einen weißen Wal und informiert die Wasserschutzpolizei. Nachdem ein Alkoholtest negativ verläuft, wird die Angelegenheit ernst genommen. Am nächsten Tag nimmt der Zoodirektor die Jagd auf, um das Tier zu fangen und zu einem Besuchermagnet zu machen.
Der Wal wird mit Lanzen und Netzen getrieben, mit Booten ans Ufer gedrängt und mit Betäubungsmitteln beschossen – vergebens.
Die Hatz auf Moby Dick, wie der weiße Wal genannt wird, entfacht eine große Diskussion über Sinn und Unsinn. Im Mittelpunkt: Dr. Gewalt, der die Kritik bis an sein Lebensende 2007 hören wird.
Viele Menschen freuen sich, dass der geschätzt vier Meter lange und rund 35 Zentner schwere Meeressäuger immer wieder abtaucht. Mal wird er in Götterswickerhamm, mal in Bonn, mal im Ijsselmeer entdeckt, bis er am 16. Juni um 18.42 Uhr zum letzten Mal bei Hoek van Holland gesehen wird – und auf Nimmerwiedersehen in die Nordsee schwimmt.