Duisburg. . Die Deutsche Oper am Rhein stellt das Programm für die 2015/16 vor. Das Ballett startet mit der Schläpfer-Choreographie „7“ zur Mahler-Sinfonie.
Während die Opernspielzeit 2015/16 in Düsseldorf mit „Arabella“ von Richard Strauss beginnt, startet Duisburg mit Gaetano Donizettis romantischer Komödie „L’elisir d’amore“ am 17. Oktober, deren Inszenierung von Joan Anton Rechi in Düsseldorf ein großer Erfolg war.
Mit Giacomo Puccinis „Turandot“ – in der Titelpartie Linda Watson – hat ein weiteres „Gesangsfest“ am 5. Dezember Premiere. Diese Produktion, eine Kooperation mit dem National Kaohsiung Center for the Arts, wird 2016 ein neues Opernhaus in Taiwan eröffnen, sagte Generalintendant Christoph Meyer gestern bei der Vorstellung seines 7. Spielplans für die Deutsche Oper am Rhein.
Familienoper "Die Schneekönigin" feiert Premiere in Duisburg
Neu auf die Duisburger Bühne kommt außerdem „Ariadne auf Naxos“ von Richard Strauss, zurückkehrt „Die Zirkusprinzessin“, nachdem sie zunächst ab November in Düsseldorf zu sehen ist.
Bereits zur Tradition geworden ist, dass die neue Familienoper in Duisburg Premiere hat. Diesmal ist es „Die Schneekönigin“ nach Hans Christian Andersen, die als Auftragskomposition von Marius Felix Lange im April 2016 ihre Uraufführung erlebt. Möglich macht das die Kooperation der Rheinoper mit den Theatern Dortmund und Bonn im Rahmen von „Junge Opern Rhein-Ruhr“.
Junge Regisseure stellen ihre Arbeiten vor
Während in Duisburg zum Ende der Saison im Juni 2016 junge Regisseure ihre Arbeiten im Rahmen eines Doppelabends vorstellen, laufen sich Generalmusikdirektor Axel Kober und Regisseur Dietrich W. Hilsdorf mit den „Lustigen Weibern von Windsor“ von Otto Nicolai warm für das große Projekt der nächsten Spielzeiten: Richard Wagners „Ring des Nibelungen“, der auch nach Duisburg kommt, wie Meyer versicherte. Bis dahin gehen aber noch einige Spielzeiten ins Land.
Ballettdirektor Martin Schläpfer geht davon aus, dass das neue Balletthaus in Düsseldorf im August bezogen werden kann. Seine Choreographie „7“ zur 7. Sinfonie von Gustav Mahler hat am 5. September Duisburg-Premiere. Die Produktion begeisterte bereits in Düsseldorf und bei der Ballettfestwoche des Bayerischen Staatsballetts in München, in der neuen Spielzeit ist sie in Edinburgh, Gütersloh, St. Pölten und Wiesbaden zu sehen. Als Choreograph tritt Schläpfer, der bisher Unerschöpfliche, etwas kürzer. Nicht nur das „Tanzhaus“ hat Kraft gekostet, er wolle sich verstärkt auch anderen Aufgaben widmen. In Duisburg kommt der Ballettabend „b.26“ im Januar heraus: mit zwei Klassikern des dänischen Romantikers August Bournonville und Antony Tudor (zu Mahlers „Kindertotenliedern“) sowie der Uraufführung „One“ von Terence Kohler zur 1. Sinfonie von Brahms.
Verhandlungen über Finanzen und Opernehe laufen noch
Sowohl die Verhandlungen über die aktuelle Finanzierung der Rheinoper als auch über die Fortsetzung der Opernehe zwischen Düsseldorf und Duisburg laufen noch. „Duisburg muss und wird sich bewegen“, sagte Kulturdezernent Thomas Krützberg im Anschluss an die Vorstellung des Spielplans mit Blick auf die Kostensteigerungen durch Tarifabschlüsse. Eine weitere Reduzierung der Vorstellungen komme nicht in Frage: „Weniger sind nicht denkbar, dann gibt es keine Opernehe mehr“, so Krützberg. Die Zahl der Vorstellungen war von 100 auf 80 gesenkt worden, nachdem Duisburg seinen Zuschuss für einen Zeitraum von drei Jahren auf 9,5 Millionen gesenkt hatte.
Der Duisburger und der Düsseldorfer Kulturdezernent Hans-Georg Lohe strahlten gestern Optimismus aus, bis Juni eine Lösung zu finden. Denn die Landeshauptstadt ist nicht bereit, die Kostensteigerungen, die sich im Sparzeitraum durch Tarifabschlüsse ergeben, allein zu tragen. In dieser Saison können die Mehrkosten noch aus Eigenerträgen gedeckt werden, sagte die Geschäftsführende Direktorin Alexandra Stampler-Brown.
Generalintendant Christoph Meyer nannte die Opernehe „unumstößlich“. Die Besucherauslastung von 82 Prozent in Düsseldorf und 71 Prozent in Duisburg (bis Ende März der laufenden Saison) nennt er eine „gute Tendenz“. Die Zahl der Abonnements sei „stabil“, neue Angebote wie das Gutscheinheft würden gut angenommen, so Alexandra Stampler-Brown. Die Karten- und Abo-Preise werden nicht erhöht.
Der Gesamt-Etat der Rheinoper beläuft sich auf 44 Millionen Euro, davon zahlt Düsseldorf 25 Millionen; das Land schießt 1,8 Millionen zu. Die Eigenerträge belaufen sich auf 7,3 Millionen Euro.