Duisburg. . „Es wird sehr viel umdisponiert“, heißt es – und offenbar oft auf private Bahnen. Stahlriese Thyssen-Krupp setzt verstärkt die Werksbahn ein.
„Wir merken ihn, aber wir haben keine chaotischen Zustände“, sagte der Duisburger Hafensprecher Dr. Julian Böcker am Donnerstag auf die Frage nach den Folgen des Lokführerstreiks. Festzustellen sei allerdings, dass die mehr als 20 privaten Bahnunternehmen, die den Raum Duisburg anfahren, vom Ausstand der Deutsche Bahn-Lokführer profitieren.
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Frachten, die eilig sind, würden auch auf Lkw umgeladen. Verlagerung von Verkehr auf die Binnenschifffahrt sei eher selten, so der Hafensprecher weiter: „Es wird zurzeit sehr viel umdisponiert.“ Unterm Strich werde aber wohl ein großer Vertrauensverlust für den Verkehrsträger Bahn stehen nach den acht Streiks in den letzten Monaten.
Werksbahn im Einsatz
„Da sich nicht alle Lokführer an den Arbeitsniederlegungen beteiligen, hoffen wir, dass die Einschränkungen im Frachtverkehr soweit wie möglich begrenzbar sind“, heißt es bei Thyssen-Krupp Steel. Man stehe „im engen Austausch“ mit der Deutschen Bahn Schenker Rail und stimme sich über die Durchführung der Bahnverkehre während der Streiks ab. Wenn möglich, würden Rohstoffverkehre durch die Werksbahn in Eigenregie durchgeführt. Für den Transport von Vormaterial wie Brammen, Warm- oder Kaltband aus Duisburg zu Standorten wie Bochum, Dortmund und dem Siegerland sei wegen der Mengen „eine Umstellung nur begrenzt möglich“.