Duisburg. . Die Urbanen Künste Ruhr werden im Rahmen der Ruhrtriennale ein spektakuläres Kunstwerk aufs Wasser des Duisburger Eisenbahnhafens setzen.
Im vergangenen Jahr begeisterte während der Ruhrtriennale das begehbare Kunstwerk „Melt“ im Meidericher Landschaftspark Nord die Besuchermassen – und auch in 2015 soll Duisburg wieder zum Schauplatz einer spektakulären Installation werden. Die Organisation Urbane Künste Ruhr will im Rahmen der Ruhrtriennale vom 15. August bis 13. September im Ruhrorter Eisenbahnhafen mit dem Projekt „Nomanslanding“ die Besucher diesmal aber aufs Wasser locken.
Dort, in unmittelbarer Nähe zum Museum der Deutschen Binnenschifffahrt, soll im Sommer ein „Flüster-Dom“ entstehen. Das ist eine Art Klangmuschel, die im Becken des Eisenbahnhafens treiben soll. Die Installation wird für Besucher von beiden Ufern über schwimmende Stege erreichbar sein und ist zunächst in zwei Hälften geteilt. Diese beiden Teile bewegen sich aufeinander zu, bilden nach ihrem Zusammenschluss einen – nach bisherigen Planungen – etwa sechs Meter hohen und zehn Meter breiten Klangkörper, den „Flüster-Dom“. Dieser hat die Form einer Halbkurgel. In ihm können die Besucher stehen und sich in dem langsam dunkler werdenden Raum dann Live-Musik, aber auch Soundcollagen aus Geräuschen anhören.
Entworfen wurde dieses besondere Werk von einem Künstlerkollektiv, bestehend aus: Graham Eatough (Schottland), Andre Dekker & Observatorium (Niederlande) sowie Robyn Backen, Nigel Helyer und Jennifer Turpin (alle Australien). In drei bedeutenden Hafenstädten dieser Welt ist es zu sehen: Nach dem Auftakt in Sydney (2. April - 3. Mai) folgt der Zwischenstopp in Glasgow (13. Juli - 2. August), ehe zum Abschluss in Ruhrort (15. August - 13. September) Halt gemacht wird.
Die Kosten werden geteilt
„Duisburg ist eine Stadt, die sich zum Wasser öffnet. Nach der Besichtigung mehrere möglicher Spielorte haben wir uns dann für den Eisenbahnhafen entschieden“, sagt Katja Aßmann, Leiterin der Urbanen Künste Ruhr. Laut Aßmann liegen die Gesamtkosten für das Projekt bei 675 000 Euro. Diese Summe teilen sich die Urbananen Künste mit den Machern der beiden anderen beteiligten Festivals in Glasgow und Sydney.
Erzählt werden bei „Nomanslanding“ laut der drei Kuratoren Katja Aßmann, Michael Cohen und Lorenzo Mele diverse Geschichten vom Leben am und auf dem Wasser. „Das Hauptthema ist aber der Konflikt und wie Menschen in einem solchen reagieren“, beschreibt Aßmann die inhaltliche Ausrichtung. Das gesamte Projekt soll auf mehreren Ebenen funktionieren. Erstens: als Skulptur, die der Besucher von außen betrachtet. Zweitens: als „Flüster-Dom“, den maximal 40 Besucher gleichzeitig von innen erkunden können. Drittens: die Multimedia-Collage als Inspirationsquelle für Besucher, die einen Prozess des Umdenkens anstoßen soll.
Das Kunstwerk soll in Ruhrort täglich zwischen 14 und 23 Uhr zu besichtigen sein. Der Eintritt ist laut Aßmann frei.