Duisburg. . Unbefristeter Ausstand in 79 Einrichtungen: Die Stadt bereitet Notgruppen in 36 Kindergärten vor. Auch in Jugendzentren wird gestreikt.
Ab dem kommenden Montag, 11. Mai, werden die 79 städtischen Kindertageseinrichtungen bestreikt. Wie erwartet hat sich auch in Duisburg eine sehr deutliche Mehrheit der Beschäftigten in der Urabstimmung für einen unbefristeten Ausstand ausgesprochen. Vom kommenden Montag bis zum Mittwoch hat die Gewerkschaft Verdi die Sozialarbeiter und Sozialpädagogen in Jugendzentren, im Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD), der Schulsozialarbeit und anderen Einrichtungen zum Ausstand aufgerufen.
Verdi: Hinhaltetaktik der Kommunen
Er sei nicht überrascht darüber, dass die Zustimmung bei den Verdi-Mitgliedern in den Duisburger Kitas noch ein wenig deutlicher ausfiel als im Bundesmittel (93,44 %). „Das war zu spüren, als wir mit den Urnen herumgefahren sind“, so Keuer. „Da hatten einige sogar eidesstattliche Versicherungen von nicht anwesenden Kolleginnen dabei, um auch deren Stimme abgeben zu können.“
Die Entrüstung sei groß über die kommunalen Arbeitgeber, die in fünf Verhandlungsrunden kein konkretes Angebot vorgelegt hätten“, so der Verdi-Geschäftsführer.: „Eine reine Hinhalte-Taktik.“
Mit einem flächendeckenden und umfassenden Streik wolle Verdi nun Druck machen, um so bald wie möglich an den Verhandlungstisch zurückzukehren, erläutert der Geschäftsführer. Grundlage dafür sei ein Angebot, dass eine Aufwertung der Berufe im Erziehungswesen vorsieht – die Gewerkschaft fordert eine veränderte Eingruppierung, die zu einer deutlichen Verbesserung der Einkommen führen würde. Sie begründet dieses mit den in den vergangenen Jahren deutlich gestiegenen Anforderungen an die Beschäftigten in den Kitas.
Notgruppen in Duisburger Kitas
Um die Folgen für die betroffenen Eltern so gering wie möglich zu halten, diskutierten Vertreter von Verdi und Jugendamt am Mittwoch die Einrichtung von Notgruppen während der Streiktage. Durchschnittlich soll es vorerst bis zum 22. Mai durchschnittlich 45 Notgruppen mit insgesamt 650 Notplätzen geben. „Wegen des Feier- und Brückentages sind weniger Gruppen notig“, so Stadtsprecherin Anja Kopka. In den Kitas soll schon Donnerstag eine Übersicht über die Betreuungsmöglichkeiten vorliegen. Anträge auf Rückerstattung von Kindergartengebühren wegen des Streiks gebe es bisher nicht, so die Stadt.