Duisburg. Als Quartiersmanager sollen Yvonne Bleidorn und Francesco Mannarino die Altstadt nach vorn bringen. Am Montag beginnt ihre Arbeit.

Zwei Quartiersmanager sollen sich in den nächsten vier Jahren der Altstadt widmen und mit Hauseigentümern, Geschäftsleuten und Anwohnern neue Ideen für das problemgeplagte Viertel zwischen Steinscher Gasse und Innenhafen entwickeln und umsetzen.

Yvonne Bleidorn, 35 Jahre alt, gelernte Tischlerin und Diplom-Ingenieurin für Raumplanung, hat bereits Erfahrungen als Quartiersmanagerin in Gießen gesammelt. Zuletzt war sie die gebürtige Duisburgerin in einem Dortmunder Planungsbüro tätig.

Ihr zur Seite steht mit dem 43-jährigen Francesco Mannarino ein in der Altstadt ansässiger Einzelhändler mit guten Kontakten zu seinem Umfeld und mit einer Filiale im Norden der Essener City, wo es bereits eine paar erfolgreiche Erneuerungsanstöße in einem ähnlich problematischen Umfeld gegeben hat.

Beide Quartiersmanager teilen sich eine Stelle und beginnen ihre Arbeit am Montag. In Kürze sollen sie einen renovierten Laden in „ihrem“ Viertel als Büro beziehen, bis dahin sind sie bei der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung (GFW) zu erreichen. Rund 90 Bewerbungen hatte es für den Posten gegeben, acht Kadidaten kamen in die engere Auswahl.

„Nicht den alten, aber neuen Charme entwickeln“ will Bleidorn, aus der Altstadt eine „eigene Marke machen“. Mannarino stellt sich eine „prosperierende Altstadt vor“ und sagt selbstbewusst: „Für mich eine Sache, die eigentlich lösbar ist.“

Potenzial durch viele Leerstände

Potenzial hat die Altstadt auch für GFW-Chef Ralf Meurer, unter anderem durch die vielen Leerstände an einstigen Haupteinkaufsmeilen wie Münz- und Beekstraße, die Nutzungen jenseits des Einzelhandels erlaubten: „Alles ist denkbar, aber sehr betreuungsintensiv.“

„Das kann und wird nicht mehr die 1-A-Lage des Einzelhandels sein“, ist auch Planungsdezernent Carsten Tum überzeugt. Gleichwohl sieht er eine Zukunft des Quartiers in einer Mischung aus Handel, Gastronomie, Kreativwirtschaft und Wohnen. Vermehrt gebe es inzwischen Gespräche mit Immobilieneigentümern in der Altstadt, die nach neuen denkbaren Nutzungen ihre Gebäude fragen. Schon jetzt sei durch den Neubau des „Stadtfensters“ für Stadtbücherei und Volkshochschule an der Steinschen Gasse/Münzstraße Nachfrage nach Mietflächen im direkten Umfeld festzustellen.

Die Leerstände böten eine Chance, mit einem „Potpourri“ an Nutzungen zu experimentieren, blickte Bleidorn in die Zukunft, was in 1-A-Lagen der Innenstadt nie möglich sei.