Duisburg.
Duisburgs Wohnungsbestand ist mehr als ausreichend und wird durch einen Überschuss an Wohnungen eher belastet. Auch das drückt die Mieten vor allem im Geschosswohnungsbau. Demgegenüber ist die Zahl der Neubauten und Baugenehmigungen für den Einfamilienhaus-Bedarf eher gering. Das geht aus dem jetzt vorgelegten Wohnbericht 2013 hervor.
Danach zeigt sich aber auch der Trend, dass die Einwohnerzahl Duisburgs nach Jahren des Rückgangs wieder leicht angestiegen ist. Zwar gibt es weiterhin mehr Todesfälle als Geburten, unter dem Strich stieg die Einwohnerzahl 2013 aber auf 488 472 Einwohner. Dies ist, so der Bericht, vor allem Folge der Zuwanderung vor allem aus den südosteuropäischen Staaten. Zugleich gibt es aber den Negativtrend, dass mehr Duisburger die Stadt verlassen und sich im Umland, etwa am Niederrhein niederlassen. Besonders eklatant waren die Zahlen 2013: Da ließen sich 1322 Duisburger jenseits der Stadtgrenzen nieder, 2012 waren es 495, 2011 waren es 775.
11.565 Wohnungen in Duisburg stehen leer
Zwischen Wohnungsbestand und Anzahl der Haushalte belief sich der Überhang am Wohnungsbestand 2013 auf knapp 15.800 Wohnungen. Abzüglich der Wohnungen, die nicht auf dem Markt sind und einer „Umzugsreserve“ ermittelte die Stadt für 2012 einen Leerstand von 11 565 Wohnungen, das entspricht einer beträchtlichen Leerstandsquote von 4,4 %; außerdem stehen viele Wohnungen länger als ein halbes Jahr leer. Für die Stadt deutet das auf Strukturschwächen und auf „fehlende Qualität“ des Wohnungsangebotes hin. Ein Indikator: 78,1 % des Wohnungsbestandes sind älter als 36 Jahre, zudem sei zu vermuten, dass „ein dem Baualter entsprechender Sanierungsbedarf besteht“.
Während sich dadurch Immobilienbesitzer oft fragen, ob sich Investitionen in den Bestand rechnen, sind zugleich die Durchschnittsmieten in Duisburg extrem niedrig. Mit 5,15 Euro/qm hat Duisburg nach Gelsenkirchen den zweitgünstigsten Wohnungsmarkt der zwölf einwohnerstärksten Städte in NRW. Das macht Duisburg allerdings für einkommensschwache Familien wieder attraktiv.
Dagegen hält sich der Bau neuer Wohnungen und Häuser in Grenzen: 491 Baugenehmigungen wurden 2013 erteilt, das waren im Vergleich zum benachbarten Düsseldorf besonders wenige. Auf 10 000 Einwohner waren es dort bis zu 40 Genehmigungen, in Duisburg nicht einmal die Hälfte: „Von der Nähe zur hochpreisigen Landeshauptstadt konnte hier also noch nicht erkennbar profitiert werden“, heißt es in dem Bericht, in dem zugleich gewarnt wird: „Jedwede Verschlechterung der Rahmenbedingungen zum Immobilienerwerb in Duisburg steht im Widerspruch zu dem Ziel der Einwohnergewinnung“.
Wohnbericht auch in „leichter Sprache“
Als Pilotprojekt mit der gemeinnützigen GmbH Lebensräume gibt es den Wohnbericht auch erstmals in „leichter Sprache“ für diejenigen, die nicht besonders gut lesen können oder deren Erstsprache nicht Deutsch ist.
Zum Leerstand heißt es: „Manche Wohnungen sind sehr lange leer, zum Beispiel weil das Haus kaputt ist. Wenn es zu viele leere Wohnungen gibt, ist das nicht gut. Dann haben die Menschen keine Nachbarn mehr.“