Duisburg. . Bei der Arbeit an einem neuen Klimaschutzkonzept hilft das Zentrum für Logistik & Verkehr der UDE. Auch Bürger und die Wirtschaft sollen sich beteiligen.

Zur Erarbeitung eines neuen Klimaschutzkonzepts bedient sich die Stadt der Kompetenz der Universität Duisburg-Essen (UDE). Unter der Leitung des Zentrums für Logistik & Verkehr (ZLV) werden ein Jahr Leitlinien für eine klimagerechte Stadtentwicklung erarbeitet, die über die nächsten zehn bis 15 Jahre tragen sollen.

Das kündigten Umweltdezernent Dr. Ralf Krumpholz und die städtische Klimaschutzbeauftragte Astrid Jochum am Freitag gemeinsam mit Prof. Dr.-Ing. André Niemann, Leiter des Nachhaltigkeitsprozesses der UDE, und ZLV-Geschäftsführer Klaus Krumme an.

„Ziel ist ein anwendbarer Fahrplan"

„Wir werden der Stadt kein 600-Seiten-Konzept vor die Füße werfen“, erklärt Krumme, der als Projektleiter fungiert: „Ziel ist ein anwendbarer Fahrplan, der Entwicklungen anstoßen kann.“ Dass der Einfluss der Stadt relativ gering sei, ist den Initiatoren dabei bewusst. Wichtig sei es deshalb besonders in einer Stadt wie Duisburg die Stahlindustrie, Unternehmen und den Hafen als größte Verursacher von Emissionen und Verkehr mit ins Boot zu holen.

Umweltministerium finanziert das Klimakonzept

Zuletzt erarbeitete Duisburg im Jahr 2009 ein Klimakonzept. Erarbeitet wurde es auf der Grundlage von Daten aus 2004. Deshalb sei es Zeit für eine Überarbeitung, so Dr. Ralf Krumpholz.

Als „freiwillige Leistung“ wird es nicht aus dem Stadthaushalt finanziert sondern mit maximal 174.000 Euro vom Bundes-Umweltministerium gefördert. Hinzu kommen Spenden.

„Dazu verfügen wir über umfassende Expertise“, sagt Niemann. Er verweist auf bestehende Kooperationen und Forschungsprojekte des ZLV etwa mit Duisport (Hafen) und dem universitären Profilschwerpunkt „Urbane Systeme“. Ein Lehrforschungsseminar mit 45 Master-Studierenden werde die Arbeit begleiten, „um eine neue Denkrichtung zu erzeugen“, kündigt Krumme an. Auch die Konzepte aus der Wirtschaft werde man in den Blick nehmen: Der ZLV-Geschäftsführer nennt die autarke Energieversorgung von Logistik-Gebieten und das Forschungsprojekt von Thyssen-Krupp zur Nutzung von CO2 .

im Prozess auch die Bürger beteiligen

Ohne Beteiligung der Wirtschaft werde es überdies schwer möglich sein, bürgerschaftliches Engagement beim Klimaschutz zu entfachen, sagt Prof. Dr.-Ing. André Niemann. Um weitere Handlungsfelder zu identifizieren, werden im Prozess auch die Bürger beteiligt, damit sie Wissen und Ideen einbringen können, kündigt Ralf Krumpholz an.

Schon im letzten Konzept vereinbarte kommunale Ziele für den Klimaschutz, etwa zur Energieeffizienz von Gebäuden, gelte es außerdem weiter zu verfolgen. In der Vermittlung des Klimaschutzprojektes gelte es nicht zuletzt, die Vermutung zu widerlegen, der Einzelne könne nichts ändern an der Entwicklung, betont der Umweltdezernent: „Im Zusammenspiel mit anderen kann jeder etwas bewirken. Das hat sich bei den regenerativen Energien gezeigt.“