Duisburg. . Das königliche Gemüse gedeiht auf zwei Hektar Fläche am Ellerhof in Mündelheim. Auf 45 Hektar wächst Dinkel. Erfolg hat der Landwirt auch mit Gemüse zum Selberernten.
„Der Spargel ist noch ein bisschen langsam“, sagt Jürgen Schaumlöffel und hebt die schwarze Folie auf dem Acker am Ellerhof in Mündelheim ein wenig an. Darunter ist’s sommerlich warm, doch das reicht dem verwöhnten Gemüse noch nicht. Der Landwirt buddelt ein wenig in die Tiefe des Erddamms und lässt noch mal fühlen. Klarer Befund: Ungemütlich kühl hat’s das feine Gemüse noch um die Wurzeln, verhaltenes Wachstum hat seine Gründe.
Doch für die nächsten Tage setzt Schaumlöffel, der seit einige Jahren im Rheinbogen im Süden der Stadt erfolgreich Spargel anbaut, auf eine stattlicher werdende Ernte. Ab Samstag werde er reichlich verkaufen können, und auch am Sonntag ist der Ellerhof bis Nachmittags geöffnet – und eine gute Adresse für Kaffee, Kuchen und mehr allemal.
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Zwei Hektar Spargel hegt und pflegt der aus Nordhessen stammende Landwirt Jahr für Jahr. Ende März wurden die Dämme gezogen und die langen Folienbahnen gelegt, die dem edlen Gemüse die benötigten Wachstumsbedingungen schaffen. Vier Erntehelfer tasten nach den weißen Schösslingen, die in den nächsten Tagen in deutlich größerer Zahl erwartet werden. „Der Spargel muss Feuer unterm Arsch kriegen“, sagt Schaumlöffel und meint ordentliche Wärme auch von unten. Dann werde die Saison „locker“ bis in die zweite Juni-Hälfte dauern.
Und der Preis? 8,50 Euro für die beste Qualität, kalkuliert Schaumlöffel. „Das höhere Lohnniveau bei uns hat auch seinen Preis.“ Probleme mit dem Mindestlohn hat er indes nicht. Für unter 8,50 Euro war auch schon vor der Einführung der Lohnuntergrenze zu Jahresbeginn kein guter Erntehelfer zu bekommen.
Spargel ist bei Schaumlöffel nur eine Frucht von vielen: „Wir haben elf Kulturen im Anbau.“ 180 Hektar im Norden von Düsseldorf und im Süden von Duisburg bewirtschaftet der Landwirt, und mit 45 Hektar nimmt der Dinkelanbau die größte Fläche ein. Weizen, Gerste, Raps und Zuckerrüben wachsen auf weiteren Flächen, und 40 Hektar Grünland dienen der Erzeugung von Heu, das in den vielen Pferdebesitzern im Umkreis dankbare Abnehmer findet.
Auf große Kundenresonanz ist im letzten Jahr der Versuch gestoén, Gemüse und Kräuter zum Selberernten anzubieten. „Das hat richtig gut funktioniert. Wir sind bei den Kunden in offene Arme gelaufen.“
Und so wird auch in diesem Jahr wieder gesät und gepflanzt, was den Gaumen erfreut: Spinat, Bohnen, Mangold, Schnittlauch, Dill, Petersilie, Kürbisse, Koriander, Mais, Minze, Melisse, Thymian und Salbei.