Duisburg. . Das so genannte „Problemhaus“ an der Straße In den Peschen in Duisburg-Bergheim ist kein Problem mehr, aber Probleme mit Armutszuwanderern gibt’s nun verstärkt in Marxloh. Überbelegte Immobilien hat eine Sondertruppe der Stadt im Visier. Weitere Unbewohnbarkeitserklärungen sind nicht ausgeschlossen.
Das sogenannte Problemhaus an der Straße In den Peschen in Bergheim ist seit sechs Wochen geräumt, aber die Probleme mit überfüllten Wohngebäuden gibt es nach wie vor. Allerdings woanders.
In Bergheim ist Ruhe eingekehrt. Wo in der Vergangenheit in knapp 50 Wohnungen zeitweise bis zu 1400 Menschen lebten, überwiegend Elendsflüchtlinge aus Rumänien, ist von Bewohnern nichts mehr zu sehen und zu hören. Die Erdgeschossfenster sind verbrettert, die Türen fest verschlossen. Im August hatte die Stadt das Gebäude für unbewohnbar erklärt, die letzten rund 100 Bewohner mussten ihre Wohnungen räumen.
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Die meisten davon, sagt Ordnungsamtsleiter Reinhold Mettlen, sind innerhalb Duisburgs weitergezogen, einige auch ins Umland. Vor ein paar Tagen habe es Meldung gegeben, dass das Haus In den Peschen aufgebrochen worden sei. Inzwischen sei es wieder verschlossen und weiterhin unbewohnt.
Neue Nachbarn sorgen für Ärger
Einige der früheren Bewohner sind zur Charlottenstraße am Rande der Altstadt weitergezogen in eine Gebäude, auf das die Mitarbeiter des Ordnungsamtes nun ein Auge haben. 140 Bewohner seien dort zeitweise gewesen, derzeit noch etwa die Hälfte. Das Haus sei überprüft worden, es sei „noch nicht unbewohnbar“, sagt Mettlen.
Vor allem Marxloh ist das Ziel vieler Menschen, die aus rumänischen Elendsvierteln kommen. Etliche der neuen Nachbarn sorgen für massiven Ärger, es gibt Klagen über Lärm, Dreck, Diebstähle, Prostitution. Und oft stehen Gebäude im Mittelpunkt, die anderweitig nicht so einfach zu vermarkten wären.
Um darauf ein Auge zu haben, hatte die Stadt vor Wochen eine „Task Force Problemimmobilien“ gebildet, in der Mitarbeiter von Ordnungs-, Jugend-, Rechts-, Sozial- und Gesundheitsamt ebenso mitwirken wie Vertreter von Bauordnung, Stadtwerken und Wirtschaftsbetrieben. Rund 65 Gebäude stehen aktuell auf der Liste, einige wurden schon mehrfach überprüft. Dass weitere Häuser für unbewohnbar erklärt werden und dann innerhalb bestimmter Fristen geräumt werden, deutet sich an.
Mängel festgestellt
Überprüft werden unter anderem Strom- und Wasserversorgung, sanitäre Anlagen und Abflüsse, Kochmöglichkeit, Heizung, Belüftung und Belichtung. Bei drei Immobilien wurden Mängel festgestellt, aber, so Mettlen, „nicht so gravierend“. Doch der jeweilige Eigentümer muss sich um ihre Beseitigung kümmern, sonst droht ein Zwangsgeld.
„Wir konzentrieren uns auf die Gebäude, wo auffallend viele Leute wohnen“, erläutert Mettlen das Vorgehen. Und hofft, dass einige Duisburger Probleme weniger werden, wenn ab 2015 ein neues Bundesgesetz einige Auswüchse der Freizügigkeit innerhalb der EU abstellt.