Duisburg. Das Platzangebot für die U3-Betreuungist in den einzelnen Duisburger Stadtteilen völlig unterschiedlich: Es gibt ein deutliches Nord-Süd-Gefälle.
Der Betreuungsbedarf für Kinder über drei Jahren wird in Duisburg im Kindergartenjahr 2015/16 mit einer Quote von 96,8 Prozent abgedeckt. Bei den Zwei- und Dreijährigen liegt die Quote bei 46 Prozent, 26 Prozent in Kindertageseinrichtungen und 20 Prozent in der Tagespflege.
Insgesamt hat Duisburg rund 2500 Plätze in der U3-Betreuung geschafft. Im neuen Kindergartenjahr kommen 83 Betreuungsplätze dazu, davon 60 für Kinder von null bis zwei Jahren. So steht es in der Bedarfsmeldung der Stadt.
Große Unterschiede nach Stadtbezirken
Ein Blick in die Bedarfsstatistik für das Kindergartenjahr 2015/16 offenbart auf den ersten Blick erhebliche Unterschiede in den Stadtbezirken. Aufgeteilt nach Stadtbezirken werden in Walsum 39 Prozent in der U3-Betreuung erreicht, in Hamborn 36 Prozent, in Meiderich-Beeck 44 Prozent, in Homberg-Ruhrort-Baerl 51 Prozent, in Mitte 44 Prozent, in Rheinhausen 50 Prozent und in Süd gar 59 Prozent.
Doch in all diesen Prozentangaben sind die unter Einjährigen nicht mitgezählt. Denn der Rechtsanspruch auf einen Kindergarten-Platz ist für diese Altersgruppe massiv eingeschränkt. In Duisburg haben nur 4,4 Prozent der Kinder unter einem Jahr einen Rechtsanspruch, weil beispielsweise beide Elternteile voll berufstätig sind.
184 U1-Plätze für 4200 Kinder
Dementsprechend werden nur 92 Plätze in Kindertageseinrichtungen und weitere 92 Plätze in Tagespflegestellen vorgehalten. Das entspricht den 4,4 Prozent von knapp 4200 Duisburger Kindern, die unter einem Jahr alt sind. Rechnete man all diese Kinder in die Quote ein, läge die theoretische Betreuungsquote U3 stadtweit bei 29,7 Prozent.
Die Statistik weist auch aus, dass im Stadtbezirk Hamborn 135 Plätze in der U3-Betreuung fehlen, während es im Duisburger Süden 141 Plätze zu viel sind. „Skandal“ könnte man da rufen und läge daneben. Entscheidend, um mal in die Fußballsprache zu verfallen, ist auffem Platz, also vor Ort. Und da lässt sich generell ein Nord-Süd-Gefälle in Duisburg feststellen. Im Norden wünschen sich weniger Eltern für ihre Kinder eine U3-Betreuung als im Süden. Es fehlt an der Nachfrage. Dementsprechend stellt das Jugendamt im Süden mehr Plätze zur Verfügung.
Am ehesten, sagt Doris Droth, die im Jugendamt für die Jugendhilfeplanung zuständig ist, sei der Druck noch in Stadtmitte vorhanden. Laut Plan fehlen dort rein rechnerisch 55 Plätze. Praktisch kann das Jugendamt mit Tagespflegestellen ziemlich flexibel nachsteuern. Sollten als zum Beispiel im kinderreichen Hochfeld auf einmal ganz viele Eltern entscheiden, ihr Kind in eine U3-Betreuung zu geben, kann es passieren, dass einige Kinder in anderen Stadtteile wie Neudorf und Duissern betreut werden müssen. Aber das ist bisher reine Theorie.
U3-Betreuung in den einzelnen Stadtteilen | ||
Bezirk/Ortsteil | Kinder 1-3 Jahre | Platz-Quote |
Walsum | 794 | 39 % |
Overbruch | 76 | 68% |
Wehofen | 101 | 18% |
Hamborn | 1436 | 36% |
Röttgersbach | 173 | 84% |
Alt-Hamborn | 234 | 12% |
Meiderich-Beeck | 1351 | 44% |
Homberg-Ruhrort | 601 | 51% |
Mitte | 1901 | 44% |
Neudorf-Süd | 163 | 103% |
Hochfeld | 434 | 19% |
Rheinhausen | 1242 | 50% |
Hochemmerich | 310 | 33% |
Bergheim | 313 | 68% |
Süd | 1063 | 59% |