Beeckerwerth. . Die Einrichtung am Rolandseckplatz in Beeckerwerth musste schließen, da das Gebäude einsturzgefährdet ist. Räume waren beliebter Gemeindetreffpunkt
Und dann war auch der Kindergarten am Rolandseckplatz in Beeckerwerth plötzlich geschlossen. Das Gebäude ist laut eines Gutachters einsturzgefährdet. Bereits im vergangenen Jahr waren die Gemeinderäume in den oberen Etagen dicht gemacht worden. Für Kinder und Eltern war die kürzliche Komplettschließung ein Schock. Das evangelische Bildungswerk, Träger der Einrichtung, hat jetzt dafür gesorgt, dass die 50 Jungen und Mädchen vorübergehend in der naheliegenden Grundschule an der Heisterbacher Straße betreut werden. Die Zukunft ist allerdings ungewiss.
Auch andere Räume geschlossen
„Diese Räumlichkeiten waren für uns der letzte Gemeinde-Treffpunkt in Beeckerwerth“, sagt Nicole Gottschalk vom Förderverein des Kindergartens. „Wir wissen nicht, was wir jetzt machen sollen. Die Kirche wurde schon geschlossen, die Konfirmanden werden seit einiger Zeit in einem anderen Stadtteil unterrichtet. Doch wir hatten wenigstens noch den Kindergarten“, so Gottschalk weiter. Am meisten ärgert sie und andere Eltern, dass schon lange bekannt war, wie marode das Haus ist. Doch statt den Bau in Schuss zu bringen, „hieß immer, dass die Kirche kein Geld hat“.
Eltern organisieren Shuttle-Busse
Nach der Hiobsbotschaft im Januar fand die Betreuung der Knirpse für einige Wochen in den Räumlichkeiten der Grundschule an der Koopmannstraße in Meiderich statt. Weite Wege ließen unter den Eltern nicht gerade Freude aufkommen. Doch mit selbst organisierten Shuttle-Bussen wussten sie sich zu helfen.
Das Bildungswerk, machte sich für die Beeckerwerther stark und organisierte die Unterbringung an der Grundschule an der Heisterbacher Straße. „Das ist jedoch keine Dauerlösung“, sagt Marcel Fischell, Geschäftsführer des Bildungswerks. „Natürlich ist es gut, dass die Kinder jetzt erst einmal wieder einen Platz haben, aber eine Grundschule ist eigentlich nicht für Kindergartenkinder ausgelegt. Wir suchen händeringend mit der Stadt nach einer Alternative.“
Der Förderverein des Kindergartens will für einen neuen Kindergarten kämpfen und fühlt sich im Stich gelassen. „Wir finden es schade, dass die Kirche sich zurückgezogen hat“, sagt Gottschalk und spielt auf den Rücktritt des Presbyteriums an (wir berichteten).
Am heutigen Samstag, 28.Februar, halten die Eltern eine Mahnwache. Um 17 Uhr treffen sie sich auf dem Schwalbenplatz und laufen zum Rolandseckplatz, wo sie Kerzen am Kindergarten aufstellen.