Duisburg. Laut Kriminalitätsbericht der Duisburger Polizei ist jeder fünfte Straftäter jünger als 21 Jahre. Anteil der Jugendkriminalität am Gesamtgeschehen nimmt ab.
Jeder fünfte Täter, der von der Polizei verdächtigt wird, im vergangenen Jahr 2014 eine Straftat begangen zu haben, ist jünger als 21 Jahre. Für die insgesamt 4031 festgestellten jungen Tatverdächtigen im Alter bis unter 21 Jahren wurden von der Polizei 5432 Straftaten registriert.
Dies geht aus dem aktuellen Kriminalitätsbericht für das Jahr 2014 hervor, den Duisburgs Polizeipräsidentin Elke Bartels in diesen Tagen vorgelegt hat. Aus dem Bericht wird ebenfalls deutlich, dass der Anteil der Jugendkriminalität am Gesamtgeschehen deutlich abgenommen hat. War vor 20 Jahren (1995) noch etwa jeder dritte Tatverdächtige (30%) ein junger Mensch unter 21 Jahren, ist es heute mit 20% nur noch jeder Fünfte.
Diebstahl, Schwarzfahren oder Prügeleien - hier zählt die Polizei zwar besonders viele jugendliche Tatverdächtige, doch sie zählt noch mehr Erwachsene, weswegen hier der Anteil der Jugendlichen am Geschehen bei durchschnittlich 30 Prozent liegt. Eine Zahl, die seit 20 Jahren auf dem gleichen Niveau liegt, nur das kriminelle Schwarzfahren ist in den vergangenen zwei Jahrzehnten nicht mehr so stark von Jugendlichen dominiert (1995: 38% – 2014: 25%).
Fahrrad- und Mopeddiebstahl
Aber Raubüberfälle auf Straßen und Plätzen sind nach Beobachtung der Polizei damals wie heute noch eindeutig jugenddominierte Strafttaten. 70 Prozent der taverdächtigen Räuber waren im vergangenen Jahr jünger als 21 Jahre. Auch der Anteil der jugendlichen Täter im Deliktbereich Fahrrad- und Moped-Diebstahl ist mit 54% deutlich jugendmotiviert. Vor 20 Jahren waren es hier sogar noch 84 %.
47 Prozent aller Tatverdächtigen unter 14 Jahre traten bei Diebstahlsdelikten (in erster Linie Ladendiebstähle) in Erscheinung.
154 von 4031 jungen Tatverdächtigen traten mit Raubdelikten in Erscheinung – folglich nur knapp vier Prozent aller ermittelten Kinder, Jugendlichen und Heranwachsenden.
Insgesamt wurde gegen 517 junge Tatverdächtige wegen einer Gewalttat ermittelt; dies ist die niedrigste Zahl der letzten 15 Jahre.
Die Zahl der ermittelten jungen Mehrfachtatverdächtigen, die mit fünf und mehr Straftaten in Erscheinung getreten sind, ist nach Einschätzung der Polizei rückläufig. Auffällig sei aber die Zunahme der mehrfach-tatverdächtigen Kinder.
Zusätzlich, so beurteilt die Polizeipräsidentin die Lage, sei hervorzuheben, dass auch die Opfer von Kriminalität in der Hauptsache junge Menschen seien. Bartels: „Vorrangig sind hier Raubdelikte zu nennen, in erster Linie zum Nachteil Gleichaltriger beispielsweise durch die Wegnahme von Markenartikeln und Mobiltelefonen, um nicht befriedigte Konsumwünsche zu kompensieren.“ Jugendkriminalität dürfte indes in erster Linie eine gesellschaftliche Erscheinung sein, die sich insbesondere bei schwierigen familiären und wirtschaftlichen Situationen manifestiere, vor allen Dingen dann, wenn es den Jugendlichen nur schwer möglich werde, gesellschaftlich anerkannte Ziele aus eigener Kraft zu erreichen.