Duisburg. Straftaten sollen sich laut Bewohnern in einer Duisburger Flüchtlingsunterkunft ereignet haben, so der Verein „Mensch ist Mensch“. Stadt dementiert.

Die Stadtverwaltung weist Vorwürfe entschieden zurück, die der Hochfelder Verein „Mensch ist Mensch“ nach einem Besuch in der Flüchtlingsunterkunft an der Masurenallee in Wedau erhebt. In der vor einem Jahr eingerichteten Containersiedlung komme es zu erheblichen Straftaten, hatte Frank Knott, Vorsitzender des Hochfelder Vereins, berichtet. Die BI „Duisburg gegen Rechts“ hat daraufhin Strafanzeige erstattet.

Bewohner hätten von Erpressungen, sexuellen Übergriffen gegen Minderjährige und Drogenhandel berichtet sowie von Alkoholgelagen, in deren Folge es zu Schlägereien gekommen sei, so Knott. Das hätten Flüchtlinge berichtet – bei einem mit dem Sozialamt vereinbarten Besuch von Vertretern des Vereins und seiner rumänischen Sprachmittlerin in der vergangenen Woche.

Gruppe des Geländes verwiesen

Der Besuch endete im Eklat: „Uns wurde berichtet, dass in winzigen Zimmern ganze Familien mit sechs Personen wohnen. Als wir uns die Zimmer ansehen und Dokumente einsehen wollten, wurden wir des Geländes verwiesen“, berichtet Frank Knott. Die Gruppe habe sich im Verlauf des Besuchs nicht an Absprachen gehalten und unerlaubt Film- und Fotoaufnahmen gemacht. Deshalb sei der Besuch „leider durch das Verwaltungspersonal beendet worden“, erklärt dazu Stadtsprecher Peter Hilbrands.

Von den geschilderten Straftaten sei den „sehr erfahrenden Verwaltern“ der Unterkunft (80 Plätze, 78 laut Stadt derzeit belegt) allerdings nichts bekannt. Straftaten würden umgehend der Polizei gemeldet. Hilbrands: „Im Zusammenleben gibt es natürlich, wie überall, Konflikte und einige Bewohner verhalten sich nicht so, wie es angemessen wäre. Die Probleme werden jedoch durch Beratung und gegebenenfalls durch Umzug gelöst.“

Übertriebene Darstellung möglich

Diese Darstellung bestätigt Diana Huber. Die Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Wedau steht seit der Eröffnung der Unterkunft in Kontakt mit den Bewohnern aus den jugoslawischen Nachfolgestaaten, sie spricht Serbokroatisch. „Von derartigen Straftaten oder Drogenhandel ist mir nie berichtet worden“, so Huber. Es gebe Konflikte, „die aber das in einer solchen Einrichtung übliche Maß nicht überschreiten“. Nicht ausschließen will sie, dass beim Besuch des Vereins in der Schilderung übertrieben wurde. „Es gibt viele, die lieber in einer Wohnung leben würden als in den Containern.“