Duisburg. Die Bezirksvertretung debattiert über das alte Schulgebäude in Neuenkamp. Die Parkzone Duissern ist hingegen kein Aufreger-Thema mehr.

Wie ist es wirklich um das alte Hauptschulgebäude an der Paul-Rücker-Straße bestellt? Nachdem der Rat beschlossen hat, dass die Schule zu einem Asylbewerberheim umfunktioniert werden soll, hakten die Bezirksvertreter in der jüngsten Sitzung noch mal nach. Lothar Tacke (SPD) hatte gehört, dass Lehrer schon zu Zeiten, als die Schule noch in Betrieb war, über Asthma klagten.

In den vergangenen Jahren moderte das Haus vor sich hin. Es wurde nicht geheizt, es bildete sich Schimmel. Deshalb solle ein externer Gutachter, und nicht nur das Gesundheitsamt, feststellen, dass keine Gesundheitsgefahr für künftige Bewohner bestehe. „Bei 100.000 Euro Gutachter-Kosten wird da noch Geld für übrig sein“, befand Tacke.

Wintergarten mit Eiern beworfen

Zugleich monierte er, dass die Bezirksvertretung erst nach der Entscheidung des Rates informiert wurde. „Momentan laufen wir immer hinterher. Wir brauchen eine Liste mit möglichen Standorten, die die Verwaltung prüft“, forderte er. Andere Bezirksvertreter unterstrichen diese Forderung. Shabnam Shariat Panahi (Linke) betonte, dass sie eine Unterbringung in Wohnungen für geeigneter halte.

„Targobank-Platz“ beschlossen

Die „Targo Bank“ wird künftig am „Targobank-Platz“ residieren. Das hat die Bezirksvertretung Mitte mit Mehrheit beschlossen. „Wir wissen zu schätzen, dass sich eine Bank hier engagiert“, sagt Lothar Tacke (SPD). Gisela Schnelle-Parker (Grüne) fragte hingegen, was passiere, wenn die Bank wieder verkauft werde. „Die Targo Bank war schließlich auch mal die Citibank.“ Den Linken missfiel, dass der Eindruck erweckt werde, dass „öffentliche Straßen“ verkauft werden.

Hinter vorgehaltener Hand hatten sich etwa Sparkassen-Mitarbeiter verwundert gezeigt über diesen Antrag in der Bezirksvertretung. Sie fragten sich, ob ihr Kreditinstitut demnächst auch eine Straße in dem Stadtteil gewidmet bekomme.

Mit Blick auf die Bürgerversammlung Neuenkamp teilte der Neuenkämper Tacke den öffentlichen Eindruck einer Eskalation nicht: „Ich habe mir nur die emotionalen, berechtigten Sorgen der Bürger angehört.“ Auch sein Wintergarten sei schon mit Eiern beworfen worden. Aber er sehe da keinen zwingenden Zusammenhang mit der aktuellen Debatte. Bürgermeister Manfred Osenger habe die Vorfälle selbst relativiert. Zugleich solidarisierten sich aber sämtliche Fraktionen mit dem ehrenamtlichen Bürgermeister und verurteilten die Reaktionen.

Gut auf die Einwände der Anwohner eingegangen

Eine anderes Aufreger-Thema scheint vom Tisch zu sein: Nachdem die Verwaltung die neuen Regelungen bei der Parkzone Duissern ausgewertet und auf Kritik der Anwohner reagiert hatte, erntete sie Lob von den Politikern: „Hier wurde gut auf die Einwände der Anwohner eingegangen“, findet Konrad Junkers (CDU). Elvira Ulitzka (SPD) möchte allerdings, dass die Verwaltung im nächsten Jahr erneut einen Erfahrungsbericht vorlegt. Mit den beschlossenen Neuregelungen stehen den Anwohnern künftig rund 125 Parkplätze zusätzlich zur Verfügung.

Die wurden vorher mit Parkscheinautomaten bewirtschaftet. So sollen 65 Stellplätze auf dem Marktplatz an der Königsberger Allee mit Anwohner-Parkausweis nutzbar sein. 25 Parkplätze bleiben entlang der Königsberger Allee kostenpflichtig. Die übrigen 46 Parkplätze stehen Bewohnern mit Parkausweis zur Verfügung oder können für 90 Minuten mit einer Parkscheibe genutzt werden. 14 kostenpflichtige Parkplätze am Ottilienplatz können fortan auch von Bewohnern mit Parkberechtigung genutzt werden..