Duisburg. In neuem Format präsentierte die Sparkasse die 34. Auflage ihrer Gala vor 1000 Gästen im Landschaftspark-Nord. Im Programm: Sängerinnen und Sänger aus der TV-Show „The Voice of Germany“.
Einen neuen Weg haben die Organisatoren bei der 34. Sparkassen-Gala eingeschlagen: Weg von den ganz großen Namen, hin zu einem bunteren, jüngeren Programm. Bei der achten Auflage in der tollen Kulisse der Kraftzentrale im Landschaftspark Nord gelang das Experiment am Samstag aber noch nicht ganz. 1000 Gäste durften sich gut unterhalten fühlen – sie erlebten einen Abend, bei dem Artisten und Comedians Höhepunkte setzten, Schwächen in der Choreographie aber das Gesamtbild trübten.
Dabei hätte das künstlerische Gesamtpaket wohl locker ausgereicht, um daraus eine überaus abwechselungsreiche Abfolge zu komponieren. Dass die „Voice of Germany“-Stimmen im Paket präsentiert werden mussten, sehen wohl die Verträge so vor – gedient war damit leider weder Künstlern noch Publikum. Dass sich Moderator Wolfgang Trepper genötigt sah, den nervigen TV-Trailer vor jedem Auftritt zu entschuldigen, deutete an: Auch bei den Organisatoren hielt sich die Begeisterung darüber in Grenzen.
Musik und Comedy-Programm
Musikalisch bestätigte sich die Erkenntnis, dass nicht jedes Fernseh-Sternchen für die Live-Bühne taugt. Charley Ann Schmutzler, Siegerin der „Voice“-Staffel 2014, hat da trotz respektabler Soul-Stimme noch ebenso viel Luft nach oben wie Ivy Quainoo und Nick Howard. Immerhin gab’s für die drei eine Lektion in Sachen Ausstrahlung von Anja Lerch und Kim Howard. Heimvorteil hin oder her: Der Duisburgerin reichten zehn Takte, um das Volk von den Sitzen zu holen. Die US-Amerikanerin suchte den Weg durch die Tischreihen, fragte die Banker in der ersten Reihe zwischendrin nach einem Bausparvertrag – wer Stimmung über die Rampe bringen will, muss auch auf dieser Klaviatur spielen können.
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Als gelungener Griff sollte sich die Comedy- und Artistik-Auswahl erweisen. Angefangen bei Wolfgang Trepper, der im ersten Teil des Abends eine gelungene Mischung zwischen launiger Moderation und eigenen Nummern servierte. Nicht nur bei der Beschreibung seiner Animateure im Cluburlaub („Als Model zu hässlich, für Guantanamo zu grausam“) hatte der Rheinhauser die Lacher auf seiner Seite. Das gilt auch für Les Beaux Fréres: Von den schönen kanadischen Brüdern hätte man gern mehr gesehen als eine einzige Nummer. Atemberaubend auch die Trapez- und Gummiseil-Artistik des „Flying Circle“. Traumschön die Schattentheater-Figuren von „Mobile“ – ein Sonderlob für die Franzosen, die mit MSV-Zebras und Stahlindustrie auch Duisburg-Bilder in ihr Programm einbauten.
Live-Covermusik vom Feinsten
Ein guter Griff auch: Anikó Kanthak, die leider von vielen unbeachtet in der Tanzpause weit unter Wert präsentiert wurde. Zum Tanz animierte die Band The Clou die Gäste nach dem Ende des Programms im Foyer: Live-Covermusik vom Feinsten, die bald die Tanzfläche füllte.
In seiner Begrüßung nannte Sparkassen-Vorstand Joachim Bonn zwei Gründe für den „gewissen Neuanfang“: Die Kosten der Gala, die durch den Eintritt „nur zu einem Bruchteil“ gedeckt werden, und das Zinstief: „Geldverdienen fällt uns schwer, deshalb stellt sich die Frage der Verhältnismäßigkeit“. Der Sparkasse stehe deshalb „etwas mehr Bescheidenheit ganz gut“. Außerdem sei nach dem Auftritt von Udo Jürgens eine Steigerung schwer möglich gewesen, scherzte der Vorstandschef: „Die Rolling Stones hatten leider keine Zeit.“
34. Sparkassen Gala
