Duisburg. Die A40-Rheinbrücke in Duisburg-Neuenkamp muss neu gebaut werden. Das teilte am Mittag Verkehrsminister Groschek mit. Baubeginn soll 2019 sein.

NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) hat am Montag über die Schäden an der vielbefahrenen Rheinbrücke der A40 bei Duisburg-Neuenkamp informiert. Die Rheinquerung ist seit Freitag in Fahrtrichtung Essen nur noch einspurig befahrbar, weil an den Trägern mehrere Risse entdeckt worden waren.

Um die dringend nötig Reparaturarbeiten durchzuführen, wird die Brücke ab dem 6. März in diese Richtung zudem für Lastwagen mit einem Gewicht ab 3,5 Tonnen gesperrt – mindestens sechs Wochen lang.

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Der Minister teilte am Vormittag mit, dass eine neue Rheinquerung gebaut werden soll, die frühestens 2025/2026 fertiggestellt sei. Baubeginn soll nach bisheriger Planung im Jahr 2019 oder 2020 sein. Bisher hatte der Bund 14 Millionen Euro aus seinem "Brückenertüchtigungsprogramm" für die Rheinbrücke vorgehalten. Christian Weibrecht vom Bundesverkehrsministerium stellte nun weitere Millionen für den Neubau in Aussicht. Wie hoch die Bundeshilfen insgesamt ausfallen werden, ist abhängig von den Gesamtkosten, die erst in den kommenden Wochen feststehen werden.

Jeden Morgen zehn Kilometer Stau

Schon jetzt staut sich der Verkehr auf der Duisburger A40 zu Spitzenzeiten mehr als zehn Kilometer weit bis Moers. Auch am Montagmorgen mussten Pendler wieder eine Stunde Geduld aufbringen.

Das weit größere Problem: Europas größter Binnenhafen befindet sich in unmittelbarer Nähe der Brücke. Aber nicht nur deshalb fordert die Wirtschaft einen zügigen Neubau der Duisburger Rheinbrücke. Derzeit sind 30 Brücken im Bundesland für den Schwerverkehr gesperrt. Das gefährde den Wirtschafts- und Logistikstandort NRW, warnt die IHK.

Das Brückenverbot für den Lastverkehr wird in Duisburg vorerst fünf Wochen Bestand haben. Allerdings werden wohl immer wieder Reparaturen nötig sein, bis die neue Brücke fertiggestellt ist. Vorerst wird den Lastfahrern empfohlen am Autobahnkreuz Moers auf die A 57 Richtung Goch und dann am Autobahnkreuz Kamp-Lintfort Richtung Dortmund auf die A 42 zu fahren.

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"Die zunehmenden Brückensperrungen sind Folge eines massiven Investitionsstaus", hatte auch Luitwin Mallmann vom Unternehmerverband NRW kritisiert. "Ohne leistungsfähige Verkehrsadern wird künftiges Wachstum gefährdet, und es drohen Arbeitsplatzverluste." Bund und Land müssten deshalb deutlich mehr investieren.

Das sieht auch NRW-Verkehrsminister Groschek so: "Es ist Zeit zu investieren, nicht zu lamentieren", betonte Groschek am Vormittag bei einer Begutachtung der maroden Rheinbrücke. (kafi/tric mit dpa)