Duisburg. „One Billion Rising for Justice“ ist eine weltweite Aktion gegen Gewalt an Frauen. Die Duisburger Aktion am Kuhtor unterstützte auch Sängerin Anja Lerch.
„Break the chain – Sprengt die Ketten!“ – zu diesem Titel tanzten viele Frauen und vereinzelt auch Männer am Samstag für Gleichheit und Gerechtigkeit. Sie versammelten sich am Kuhtor in der Innenstadt, um mit diesem „Flashmob“ (einem spontanen Treffen in der Öffentlichkeit) ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen zu setzen.
Unter dem Motto „Steht auf, streikt, tanzt“ hatten die Frauenhäuser der Diakonie und des Vereins Frauen helfen Frauen, Mabilda e.V. sowie Mitglieder des Runden Tisches zum Gewaltschutz-Gesetz aufgerufen, mit viel Energie und Freude auf das Thema aufmerksam zu machen. Die weltweite Aktion, die zum dritten Mal in über 200 Ländern am Valentinstag stattfand, stammt aus den USA und nennt sich „One Billion Rising for Justice“.
Weltweit sind Frauen betroffen
Etwa eine Milliarde Frauen sind nach Schätzungen der Organisatoren weltweit betroffen. Auch in Duisburg melden sich jährlich 3000 Opfer von Gewalt. Die Dunkelziffer ist vermutlich um einiges höher. „Unser Ziel ist es, Frauen Mut zu machen“, so Elke Wiegand-Sommer von der Frauenberatungsstelle. Die Frauen müssten sich trauen, über Misshandlungen zu sprechen. Denn nur dann könne ihnen geholfen werden.
Öffentliches Thema
Die Zahl der Zuschauer und Teilnehmer wuchs, als Anja Lerch auf die Bühne kommt. Die Duisburger Sängerin unterstützt mit dem Auftritt diese Aktion. „Das Thema wird so öffentlich gemacht“, freut sich Doris Freer, Duisburgs Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte, über die große Resonanz. Sie ist sich sicher, dass sich dadurch etwas ändern wird. Diese Hoffnung haben auch Passanten. „Vielleicht rüttelt das den ein oder anderen wach“, sagt Dagmar Schenda, die diese Aktion bereits aus Mülheim kennt.
Auch die Männer sind überzeugt. „Die gute Laune und Motivation der Menschen sind erste Schritte, um Frieden zu schaffen.“, so Tarek Lababidi. Hiltrud Limpinsel, Mitglied im Vorstand „Frauen helfen Frauen“, erwartet noch mehr Unterstützung – insbesondere von der Stadt. „In der Politik werden Frauenthemen oftmals zurückgesteckt“, stellt sie fest.