Bochum. . Am Valentinstag versammelten sich 250 Menschen vor dem Bochumer Rathaus und tanzten zu Pauken- und Trommelschlägen für die Rechte der Frau.

Es war quasi unmöglich, sich der Energie dieser Aktion zu entziehen. Die Kolumbianerin Ximena León trommelte am Samstagnachmittag wieder Frauen der Umgebung zusammen, um auch am Valentinstag 2015 ein Zeichen zu setzen gegen Gewalt und Unterdrückung. „One Billion Rising“ bedeutet: eine Milliarde erhebt sich – die weltweite Kampagne ruft die Frauen dieser Welt dazu auf: Steht auf, tanzt und zeigt Eure Stärke!

Ab 14 Uhr versammelten sich unter dem diesjährigen Motto „Revolution“ laut Polizeiangaben 250 Menschen vor dem Bochumer Rathaus und tanzten. Es waren vorwiegend Frauen – aber auch einige Männer – die den Willy-Brandt-Platz in einem Reigen zu Pauken- und Trommelschlägen einschlossen.

Pink, Rot und Orange

„Es ist ein nicht traditioneller Weg, zu demonstrieren“, sagte León am Rande der Veranstaltung, bevor sie wieder über den Platz fegte, um den „Smart Mob“ – das ist ein „Flashmob“ mit politischer oder weltanschaulicher Botschaft – auf ein Neues zu entfachen. Kern der Aktion ist der gemeinsame Tanz zu dem extra komponierten Song „Break the Chain“. Die einfache Choreographie tanzten nach wenigen Übungsrunden auch kleine Mädchen fröhlich mit. Die Farben von „One Billion Rising“ – Pink, Rot und Orange – leuchteten derweil in Form von Bändern und Kleidungsstücken in der Sonne.

Tönende Ausrufezeichen

Als Ximena León 2013 erstmals über Facebook dazu aufrief, auch in Bochum am 14. Februar gegen Gewalt zu tanzen, meldete sich als erste Angelina Bartlett bei ihr. „Es geht darum, durch das Tanzen neue Kraft zu bekommen und um das Gefühl, etwa ändern zu können“, sagt die 55-Jährige aus Gelsenkirchen. „Wir sind keine Organisation, wir sind hier, weil wir Menschen sind, die keine Gewalt wollen“, rief Ximena León in das Mikrofon. Die Trommeln und Pauken setzten an diesem Tag viele tönende Ausrufezeichen.

Weltweite Kampagne

Die weltweite Kampagne „One Billion Rising“ initiierte die New Yorker Künstlerin Eve Ensler im Herbst 2012 auch als Reaktion auf die Statistik der Vereinten Nationen, die besagt, dass jede dritte Frau auf der Welt Opfer von körperlicher oder sexueller Gewalt wird. Im vergangenen Jahr gingen am Valentinstag zum „One Billion Rising“ Frauen in über 200 Ländern auf die Straße und tanzten gegen Unterdrückung und Misshandlung.