Duisburg. Noch immer suchen Brandermittler der Duisburger Polizei nach Spuren in ausgebrannter Lagerhalle. Hinweise verdichten sich, dass Feuer gelegt wurde.

Elf Tage nach dem Großbrand in Rheinhausen mehren sich die Hinweise, dass der Brand in der Lagerhalle an der Dieselstraße wohl gelegt wurde. Zwar gebe es noch kein endgültiges Ergebnis, da der sichergestelle Brandschutt noch genau untersucht werden muss, aber "die Tendenz geht eher in Richtung Brandstiftung, als dass ein technischer Defekt vorgelegen hat oder es eine Selbstentzündung gab", erklärt Polizeisprecher Joachim Wawrzeniewski auf Nachfrage.

Bis ein endgültiges Ermittlungsergebnis vorliegt, werde es aber noch ein paar Tage dauern. Noch immer seien die Brandermittler täglich vor Ort in Rheinhausen, um die Brandstelle zu inspizieren. Mühselig müssen sich die Polizisten bei ihrer Spurensuche durch das zerschmolzene und miteinander verbackene Plastik kämpfen.

Lagerhalle brennt in Duisburg-Rheinhausen aus

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    "Das geschieht alles in Handarbeit mit der Schüppe", beschreibt Wawrzeniewski, der vor seinem Wechsel in die Pressestelle der Polizei selbst im für Brandermittlungen zuständigen Kriminalkommissariat 11 gearbeitet hat. "Mit größerem Gerät ist da nicht viel zu machen, ein Bagger kam gar nicht erst die Rampe in die Lagerhalle hoch".

    Asbest-Reinigung in Rheinhausen weiter in vollem Gange

    Wichtig für das Ermittlungsergebnis ist auch die Regelung der Kostenfrage. Sollte sich Brandstiftung als Ursache bestätigen, wird die Versicherung den Verursacher für den entstandenen Schaden wohl haftbar machen. Das würde auch die Kosten für den Einsatz von Feuerwehr und Reinigungsunternehmen umfassen. Ob die Ermittler bereits einen Verdacht haben, wer den Brand möglicherweise gelegt hat, dazu wollte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen keine Stellung beziehen.

    Spezialfirma reinigt Duisburg

    Spezialfirma sucht Asbestreste nach Brand in Duisburg
    Spezialfirma sucht Asbestreste nach Brand in Duisburg
    Spezialfirma sucht Asbestreste nach Brand in Duisburg
    Spezialfirma sucht Asbestreste nach Brand in Duisburg
    Spezialfirma sucht Asbestreste nach Brand in Duisburg
    Spezialfirma sucht Asbestreste nach Brand in Duisburg
    Spezialfirma sucht Asbestreste nach Brand in Duisburg
    Spezialfirma sucht Asbestreste nach Brand in Duisburg
    Nach dem Brand in Duisburg reinigt die Feuerwehr die Autos von Ruß.
    Nach dem Brand in Duisburg reinigt die Feuerwehr die Autos von Ruß. © Stephan Eickershoff
    Nach dem Brand in Duisburg reinigt die Feuerwehr die Autos von Ruß.
    Nach dem Brand in Duisburg reinigt die Feuerwehr die Autos von Ruß. © Stephan Eickershoff
    Nach dem Brand in Duisburg reinigt die Feuerwehr die Autos von Ruß.
    Nach dem Brand in Duisburg reinigt die Feuerwehr die Autos von Ruß. © Marc Wolko
    Nach dem Brand in Duisburg reinigt die Feuerwehr die Autos von Ruß.
    Nach dem Brand in Duisburg reinigt die Feuerwehr die Autos von Ruß. © Marc Wolko
    Nach dem Brand in Duisburg reinigt die Feuerwehr die Autos von Ruß.
    Nach dem Brand in Duisburg reinigt die Feuerwehr die Autos von Ruß. © Marc Wolko
    Nach dem Brand in Duisburg reinigt die Feuerwehr die Autos von Ruß.
    Nach dem Brand in Duisburg reinigt die Feuerwehr die Autos von Ruß. © Marc Wolko
    Die Ruine nach dem Brand.
    Die Ruine nach dem Brand. © Marc Wolko
    Die Ruine nach dem Brand.
    Die Ruine nach dem Brand. © Marc Wolko
    Die Ruine nach dem Brand.
    Die Ruine nach dem Brand. © Marc Wolko
    Am Vormittag hatte die Polizei die Straßen im Umfeld gesperrt.Foto: Stephan Eickershoff / FUNKE Foto Services
    Am Vormittag hatte die Polizei die Straßen im Umfeld gesperrt.Foto: Stephan Eickershoff / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services
    Am Vormittag hatte die Polizei die Straßen im Umfeld gesperrt.Foto: Stephan Eickershoff / FUNKE Foto Services
    Am Vormittag hatte die Polizei die Straßen im Umfeld gesperrt.Foto: Stephan Eickershoff / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services
    Die Feuerwehr hatte - wie hier an der Asterlager Straße - Waschanlagen aufgestellt.Foto: Stephan Eickershoff / FUNKE Foto Services
    Die Feuerwehr hatte - wie hier an der Asterlager Straße - Waschanlagen aufgestellt.Foto: Stephan Eickershoff / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services
    Die Feuerwehr reinigt die Autos in Duisburg.Foto: Stephan Eickershoff / FUNKE Foto Services
    Die Feuerwehr reinigt die Autos in Duisburg.Foto: Stephan Eickershoff / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services
    Die Ruine nach dem Brand.Foto: Stephan Eickershoff / FUNKE Foto Services
    Die Ruine nach dem Brand.Foto: Stephan Eickershoff / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services
    Die Ruine nach dem Brand.Foto: Stephan Eickershoff / FUNKE Foto Services
    Die Ruine nach dem Brand.Foto: Stephan Eickershoff / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services
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    Die Reinigungsarbeiten nach dem Großbrand, bei dem Asbest freigesetzt worden war, laufen indes weiter. Von den bislang 20 gemeldeten Privatgrundstücken sind erst wenige gereinigt worden. Die Rauchwolke, die bei dem Großbrand in der Nacht zum 31. Januar über den Stadtteil gezogen war, hatte Asbestteile, aus denen das Hallendach bestand, in einem größeren Umkreis verteilt. (mawo/we)

    Fragen und Antworten rund um die Asbest-Beseitigung in Rheinhausen

    Wann werden die privaten Flächen gereinigt?

    Aktuell ist das Umweltamt gemeinsam mit dem Landesumweltamt vor Ort. Die Experten sollen Empfehlungen zur Abgrenzung des Bereiches geben und hinsichtlich des Sanierung-/Reinigungsstandards. Daraufhin wird mit der Reinigungsfirma ein Konzept zur weiteren Vorgehensweise abgesprochen. Am Mittwoch, 4. Februar, soll mit der erneuten Reinigung begonnen werden.

    Wer trägt die Kosten und wie läuft die Regelung mit der Versicherung?

    Unter den Gebäudeversicherungen besteht eine Vereinbarung, dass von einem Brand ausgehende Schäden jeweils vom Gebäudeversicherer des betroffenen Gebäudes reguliert werden, der dann seinerseits Regress nimmt bei dem Versicherer des schädigenden Gebäudes. Die Stadt Duisburg hat versucht, mit dem Gebäudeversicherer des Grundstückseigentümers, dessen Halle gebrannt hat, eine Vereinbarung dahingehend zu treffen, dass diese federführend die Reinigung der Privatgrundstück veranlasst. Eine derartige Vereinbarung konnte nicht erreicht werden.

    Wer trägt die Kosten und wie läuft die Regelung mit der Versicherung?

    Aus diesem Grund wird jetzt ein Sonderfond aufgelegt: Die Stadt wird – obwohl sie rechtlich hierzu nicht verpflichtet ist – in Vorleistung treten, um den betroffenen Bürgern schnell und unbürokratisch zu helfen. Die Stadt übernimmt die Kosten für die Beseitigung der Asbestrückstände. Hierzu ist es erforderlich, dass die betroffenen Grundstückseigentümer sich am Container der Feuerwehr melden, ihre bestehende eigene Gebäudeversicherung mit Versicherungsnummer mitteilen und eine Abtretungserklärung, die die Stadt dazu in die Lage versetzt, die Gelder vom Verursacher/Versicherung zurückzuerhalten.

    Wer trägt die Kosten und wie läuft die Regelung mit der Versicherung?

    Im Info-Container vor Ort (Asterlager-/Homberger Straße) nehmen Mitarbeiter des Umweltamtes und der Fachfirma ab 4. Februar um 8 Uhr eine Abtretungserklärung (Formulare liegen vor) der Eigentümer ihrer Ansprüche an die Stadt entgegen. Die Stadt Duisburg wird sich die Kosten vom Grundstückseigentümer/dessen Versicherung erstatten lassen.

    Wie wird konkret gereinigt?

    Vorrangig geht es darum, die sichtbaren Partikel einzusammeln; dies kann händisch erfolgen oder mit Saugern; Wandfassaden können abgespritzt werden Sandbereiche von Spielplätzen: hier sollte rein vorsorglich der Sand ausgetauscht werden.

    Wie soll ich die Schuhe reinigen/das Auto?

    Schuhe, inbesondere die Sohlen mit Wasser vom Dreck reinigen. Pkw wurden bereits großteils an den Deko-Stellen der Feuerwehr abgespritzt. Sollten sich sichtbare Placken auf dem Pkw finden, sollten diese von der beauftragten Firma entsorgt werden, ansonsten kann Staub mit Wasser abgewaschen werden.

    Wie groß ist der betroffene Bereich, klein/groß? In Quadratmetern

    Dies wird zurzeit gemeinsam mit dem Landesumweltamt aktualisiert.

    Wie viele private Eigentümer sind betroffen?

    Im Moment geht man von 150 Flurstücken aus.

    Warum wurde kein Sirenenalarm ausgelöst?

    Der Sirenenalarm ist für die Warnung der Bevölkerung bei einer akuten Gefährdung vorgesehen. Die Bürger sollen aufmerksam gemacht werden, sofort geschlossene Räume aufzusuchen und das Radio einzuschalten. Türen und Fenster sind geschlossen zu halten. Es hat sich – nach Rücksprache mit dem Landesumweltamt – aufgrund der Witterung und der Art und Form der asbesthaltigen Materialien keine akute Gefahr dargestellt. Auch der betroffene Personenkreis war begrenzt, durch den Sirenenalarm wären sehr viele nicht betroffene Bürger unnötigerweise gewarnt worden. Der Krisenstab setzte deshalb auf eine persönliche, detaillierte und gezielte Warnung.

    Zu welchen Zeitpunkten gab es welche Schadstoffmessungen?

    Die ersten Messungen gab es um 5.45 Uhr vom Messzug der Freiwilligen Feuerwehr, um die Ausbrietung des Brandrauchs zu dokumentieren. Zu diesem Zeitpunkt gab es noch keine Hinweise auf Asbest. Um 6.50 Uhr sammelte das Landesumweltamt dann eigene Werte, auch diese wegen des Brandrauches. Den ersten Hinweis auf eine mögliche Asbestverunreinigung gab es vom Landesumweltamt gegen 9.15 Uhr.

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