Duisburg. . Für die Vermarktung der Freiluftvorführungen ist eine Dachmarke geplant. Erwartet werden höhere Erlöse durch Werbung. Bei den Stadtwerke-Sommerkinos gibt es im Sommer eine Neuerung.

Vertreter der zwölf größten und besucherstärksten Open-Air-Kinos in Deutschland haben sich am vergangenen Donnerstag in Duisburg getroffen: Im Meidericher Landschaftspark Nord, der in jedem Jahr als Spielstätte des Stadtwerke-Sommerkinos dient, beschlossen sie eine verstärkte Zusammenarbeit. Unter einer Dachmarke agierend, wollen sie gerade in Vermarktungs- und Marketingfragen künftig Hand in Hand arbeiten.

Zu den Open-Air-Kinos, die sich zum Start beteiligen, gehören neben Duisburg etwa auch Berlin, München, Hamburg, Dresden, Düsseldorf oder Chemnitz. Addiert zogen diese Freiluft-Spektakel im vergangenen Jahr rund 500.000 Besucher an. „Und wir hoffen, dass demnächst noch weitere Open-Air-Kinos hinzukommen und mitmachen“, sagte Kai Gottlob, der Geschäftsführer des Filmforums, im Gespräch mit der WAZ. 2018 wolle man Vertreter aus allen 16 Bundesländern mit im Boot sitzen haben.

Gerade bei der Vermarktung von Werbung könnten deutlich höhere Erlöse erzielt werden, wenn die Geschäftskunden wissen, dass ihre Spots künftig eben nicht nur in Duisburg auf der Großleinwand gezeigt werden, sondern bei allen Verbundpartnern. „Es gibt weitere mögliche Synergieeffekte“, so Gottlob. Etwa beim Einkauf oder beim Programmdruck. Am Ende sollen möglichst Mehreinnahmen für alle Open-Air-Kinobetreiber herauskommen.

19. Auflage des Stadtwerke-Sommerkinos

Die 19. Auflage des Stadtwerke-Sommerkino findet in 2015 von Mittwoch, 15. Juli, bis Sonntag, 23. August, statt. An 40 Spielabenden werden wieder rund 40.000 Besucher in der Gießhalle des Landschaftsparks erwartet. Im Sommer 2014 hatten 40.402 Besucher ein Ticket gelöst, was einer Auslastung von 95 Prozent entsprach. Das waren die zweitbesten Werte in der Geschichte des Sommerkinos.

20 Jahre Landschaftspark Nord

So sahen im Landschaftspark Nord die Krananlage, der Hochofen 5 (dahinter), die Erzbunkeranlage und der Bunkervorplatz (im Vordergrund) im Jahr 1991 noch aus. Damals nahmen die Architekten ihre Arbeit auf, um einen Landschaftspark zu entwerfen.
So sahen im Landschaftspark Nord die Krananlage, der Hochofen 5 (dahinter), die Erzbunkeranlage und der Bunkervorplatz (im Vordergrund) im Jahr 1991 noch aus. Damals nahmen die Architekten ihre Arbeit auf, um einen Landschaftspark zu entwerfen. © Jürgen Dreide
Derzeit wird die Beleuchtung an der Krananlage – im Volksmund nur „Krokodil“ genannt – auf LED umgestellt. Die Lichtinstallation des britischen Künstlers Jonathan Park lockt seit Dezember 1996 die Besucher aus aller Welt nach Meiderich.
Derzeit wird die Beleuchtung an der Krananlage – im Volksmund nur „Krokodil“ genannt – auf LED umgestellt. Die Lichtinstallation des britischen Künstlers Jonathan Park lockt seit Dezember 1996 die Besucher aus aller Welt nach Meiderich. © Thomas Berns
Vier Jahre stand der Hochofen 5 bereits still, als 1989 dieses Foto entstand. Es dauerte weitere zwei Jahre, ehe die Planung für den LaPaNo  begann.
Vier Jahre stand der Hochofen 5 bereits still, als 1989 dieses Foto entstand. Es dauerte weitere zwei Jahre, ehe die Planung für den LaPaNo begann. © Thomas Berns
Heute bietet die Aussichtsplattform an der Spitze von Hochofen 5 eine der spektakulärsten Fernsichten über Duisburg und das westliche Ruhrgebiet.
Heute bietet die Aussichtsplattform an der Spitze von Hochofen 5 eine der spektakulärsten Fernsichten über Duisburg und das westliche Ruhrgebiet. © Thomas Berns
In den Gießhallen wurden ab 1951 Masselgießmaschinen eingesetzt, die erleichternder Ersatz für die schwere Handarbeit im Formsand war.
In den Gießhallen wurden ab 1951 Masselgießmaschinen eingesetzt, die erleichternder Ersatz für die schwere Handarbeit im Formsand war. © Jürgen Dreide
Über 40 000 Besucher lockten im Vorjahr die Filmabende des Stadtwerke-Sommerkinos. Vorführungsort ist stets die Gießhalle.
Über 40 000 Besucher lockten im Vorjahr die Filmabende des Stadtwerke-Sommerkinos. Vorführungsort ist stets die Gießhalle. © Thomas Berns
So sah die Gebläsehalle im Stilllegungsjahr 1985 aus. Die vier Elektroturbogebläse (unten am Boden) wurden bei der späteren Renovierung der Halle vollständig erhalten. Sie sind elementare Bestandteile des heutigen Maschinenfoyers.
So sah die Gebläsehalle im Stilllegungsjahr 1985 aus. Die vier Elektroturbogebläse (unten am Boden) wurden bei der späteren Renovierung der Halle vollständig erhalten. Sie sind elementare Bestandteile des heutigen Maschinenfoyers. © Jürgen Dreide
Über besagtem Maschinenfoyer befindet sich heute der Theatersaal der Gebläsehalle. Hier gibt es Klassikkonzerte, aber auch moderne Musik zu hören. Dieser imposante Saal mit der tollen Akustik wurde im Jahr 2002 errichtet.
Über besagtem Maschinenfoyer befindet sich heute der Theatersaal der Gebläsehalle. Hier gibt es Klassikkonzerte, aber auch moderne Musik zu hören. Dieser imposante Saal mit der tollen Akustik wurde im Jahr 2002 errichtet. © Thomas Berns
Diese Übersicht über das ehemalige Hüttenwerk Meiderich stammt aus dem Jahr 1956. In den 84 Jahren seines Bestehens wurden dort 37 Millionen Tonnen Roheisen produziert. Am 4. April 1985 erfolgte der bittere Moment der Werks-Stilllegung.
Diese Übersicht über das ehemalige Hüttenwerk Meiderich stammt aus dem Jahr 1956. In den 84 Jahren seines Bestehens wurden dort 37 Millionen Tonnen Roheisen produziert. Am 4. April 1985 erfolgte der bittere Moment der Werks-Stilllegung. © Jürgen Dreide
In dem ganz in Grün leuchtenden Gasometer können Tauchfreunde heute eine künstliche Unterwasserwelt erkunden. Auch Hochofen 1 und Kamin 2 (ganz links) erstrahlen nachts in atemberaubendster Farbpracht. Gefeiert wird der 20. Geburtstag hier am 28. Juni – parallel zur „Extraschicht“.
In dem ganz in Grün leuchtenden Gasometer können Tauchfreunde heute eine künstliche Unterwasserwelt erkunden. Auch Hochofen 1 und Kamin 2 (ganz links) erstrahlen nachts in atemberaubendster Farbpracht. Gefeiert wird der 20. Geburtstag hier am 28. Juni – parallel zur „Extraschicht“. © Thomas Berns
Drei Schmelzer beim Abstich in einer der Gießhallen. Roheisen und Schlacke fließen aus. Das Bild stammt aus der Zeit um 1950.
Drei Schmelzer beim Abstich in einer der Gießhallen. Roheisen und Schlacke fließen aus. Das Bild stammt aus der Zeit um 1950. © Stadtarchiv Duisburg
Auf der Bühne der Gießhalle können Musik-Fans etwa beim Traumzeit-Festival spektakuläre Auftritte miterleben.
Auf der Bühne der Gießhalle können Musik-Fans etwa beim Traumzeit-Festival spektakuläre Auftritte miterleben. © Thomas Berns
Im Jahr 1985 entstand dieses Bild der Erzbunkeranlage. Hier wurden Rohstoffe gelagert, die in den Hochöfen zu Roheisen geschmolzen wurden.
Im Jahr 1985 entstand dieses Bild der Erzbunkeranlage. Hier wurden Rohstoffe gelagert, die in den Hochöfen zu Roheisen geschmolzen wurden. © Jürgen Dreide
Die Bunker sind längst geleert, seit 1990 hat der Deutsche Alpenverein dort die größte künstliche Outdoor-Kletteranlage der Republik gebaut.
Die Bunker sind längst geleert, seit 1990 hat der Deutsche Alpenverein dort die größte künstliche Outdoor-Kletteranlage der Republik gebaut. © Horst Neuendorf
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In diesem Jahr wird es eine Neuerung geben: Erstmals wird parallel zum Freiluft-Filmgenuss im Landschaftspark auch das Filmforum geöffnet bleiben. Bislang hatte das kommunale Kino am Dellplatz stets seine Pforten geschlossen, wenn die Cineasten-Massen im Sommer nach Meiderich pilgerten. Einen Kannibalisierungs-Effekt, weil man sich durch das neue Angebot selbst die Zuschauer beim Sommerkino klaut, befürchtet Geschäftsführer Gottlob nicht.