Duisburg. Weil die Stadt keine rechtliche Handhabe gegen Straßenprostitution an der Mannesmannstraße sieht, soll die Politik nun einen Sperrbezirk beschließen.
Die CDU-Fraktion im Duisburger Süden will nun Nägel mit Köpfen machen. Weil die Stadt keine rechtliche Handhabe gegen die Straßenprostitution an der Mannesmannstraße sieht, fordern die Christdemokraten nun einen Sperrbezirk. Ein entsprechender Antrag liegt bei der nächsten Bezirksvertretungssitzung Ende Januar auf dem Tisch.
Schon seit mehr als einem Jahr gehen die Anwohner der Zieglerstraße auf die Barrikaden, weil sich an der DVG-Haltestelle Ehinger Straße ein kleiner Straßenstrich etabliert hat. Vier bis fünf Frauen versuchen die Auto- und Lkw-Fahrer zu einem schnellen Geschäft zu bewegen. Auch tagsüber.
Prostituierte aus Krefeld haben Duisburg für sich entdeckt
Damit soll nach dem Willen der Christdemokraten nun Schluss sein. Zumal sie befürchten, dass weitere Prostituierte aus Krefeld die Mannesmannstraße für sich entdecken, nachdem die Nachbarstadt eingerichtet hat, um den Straßenstrich zu schließen.
Allerdings will die CDU nicht so dilettantisch vorgehen wie die Stadt Dortmund. Dort hatte die Verwaltung kurzerhand die ganze Stadt zum Sperrbezirk erklärt, um der Straßenprostitution, vor allem in der Nordstadt, Einhalt zu gebieten. Mit dieser Radikallösung war sie allerdings vor dem Verwaltungsgericht gescheitert, nachdem eine Prostituierte geklagt hatte.
CDU will für Duisburg eine ähnliche Lösung wir in Gelsenkirchen
Nein, die Gelsenkirchener Lösung soll her. Die Stadt soll bei der Bezirksregierung den Sperrbezirk lediglich von 6 bis 20 Uhr (Winter) beziehungsweise 6 bis 2 Uhr (Sommer) beantragen, wie Gelsenkirchen dies in einigen Straßenzügen getan hat. Die dort zuständige Bezirksregierung Münster hat den Gelsenkirchener Sperrbezirk genehmigt.
Sollte der CDU-Antrag erfolg haben und die Bezirksregierung Düsseldorf den Sperrbezirk genehmigen, wäre es der zweite auf Duisburger Stadtgebiet. Bisher gibt es so etwas nur in der Innenstadt mit dem Innenhafen, Schwanenstraße, Kuhstraße, Kuhtor, Königstraße, Neudorfer Straße, Neue Fruchtstraße, Koloniestraße, Mercatorstraße, Kremerstraße, Plessingstraße, Marientor und Marientorstraße. Dort ist theoretisch die Prostitution verboten.