Duisburg. . Bei der dritten Auflage des offenen Weihnachtssingens auf der Duisburger Bahnhofsplatte trotzen rund 300 Bürger den widrigen Wetterbedingungen.

Es regnet. Nicht heftig, aber hartnäckig und scheinbar unaufhörlich. Doch von solch widrigen Wetterbedingungen lassen sich die rund 300 Stimmkräftigen nicht schrecken, die gemeinsam auf der Bahnhofsplatte Weihnachtslieder anstimmen. Eine große Menschentraube hat sich um Armin Klaes gebildet. Der Duisburger Hochschullehrer und Dirigent hatte zum dritten Mal zum offenen Singen auf den Portsmouthplatz geladen. Und trotz des traurigen Wetters stand ein Lied-Titel stellvertretend für die schöne Stimmungslage bei diesem traditionellen Treffen am vierten Advent: O du fröhliche.

Pünktlich um 17 Uhr eilten die Sänger in die Mitte des Portsmouthplatzes. In der einen Hand den Regenschirm, in der anderen das soeben verteilte Programmheft mit der Liedauswahl des Abends. Auch Claudia Huskamp stimmt zum Auftakt „Alle Jahre wieder“ mit an. Die 44-Jährige, die im Kirchenchor von St.Maximilian und Ewaldi in Laar singt, ist mit Ehemann und ihren Kindern in die Stadt gekommen. „Wir wollen etwas vorweihnachtliche Stimmung verbreiten“, sagt Huskamp, die ihre Premiere beim Weihnachtssingen auf der Bahnhofsplatte feiert.

Passanten bleiben spontan stehen und singen mit

Zum ersten Mal sind auch Marianne und Hans-Peter Beerwerth aus Rheinhausen mit dabei. „Ich hoffe, wir singen auch ‘Herbei, o ihr Gläubigen’“, sagt Marianne Beerwerth. „Das ist mein liebstes Weihnachtslied.“ Beide singen gern, erzählt ihr Ehemann – das nächste Mal wieder, wenn sie am Heiligen Abend in der Pfarrkirche St. Peter die Messe besuchen.

Das Schöne: Die Gruppe wird im Verlauf des Freiluftkonzertes immer größer. Viele Passanten, die vom Hauptbahnhof in Richtung Weihnachtsmarkt laufen, bleiben spontan stehen und singen mit. Manchmal lauter – wie bei bekannten Klassikern, etwa „O Tannenbaum“. Bei den nicht ganz so populären Liedern wie „Ich steh’ an deiner Krippe“ geht der Lautstärkepegel dieses zufällig zusammengestellten Chores doch hörbar herunter. Bei der Suche nach einer Lichtquelle zum Erhellen der Textzettel gibt es kreative Lösungen: Hier erleuchten die Zeilen Schwarz auf Weiß im flackernden Licht von Kerzen, andere haben Taschenlampen mitgebracht, und manche vertrauen auf die Leuchtkraft ihres Handy-Displays. Und schon wird weiter gesungen: „Ihr Kinderlein kommet,. . .“