Duisburg. . SEK nahm zwei Verdächtige aus Duisburg fest, die mit Tod eines Dealers in Verbindung gebracht werden. Wohnhaus des Paars könnte Tatort gewesen sein.

Ein spektakulärer Polizeieinsatz zu früher Morgenstunde in Meiderich: Kräfte eines Sondereinsatzkommandos drangen gegen 6 Uhr in ein Haus auf der Salmstraße ein und nahmen zwei Personen fest. Nach WAZ-Informationen handelt es sich um die Tochter der im Haus lebenden Familie und ihren Ehemann. Sie gelten im Falle des getöteten Drogendealers Mesut Polat, dessen Leiche am Dienstag, 18. November, von einem Binnenschiffer im Rhein-Herne-Kanal an der Meidericher Schleuse entdeckt worden war, als dringend tatverdächtig.

Beide wurden am Donnerstag im Polizeipräsidium an der Düsseldorfer Straße verhört, die Tat gestanden haben sie nach WAZ-Infos noch nicht. Die Ermittler, die laut Augenzeugenberichten mit etlichen Streifenwagen und Zivilfahrzeugen angerückt waren, entdeckten bei der Durchsuchung des zweigeschossigen Hauses zudem eine Hanfplantage.

Nachbarn geschockt und verdutzt

Kräfte der Spurensicherung nahmen sofort ihre Arbeit auf. Es soll, wie die WAZ erfuhr, Hinweise geben, dass der Drogendealer Mesut Polat möglicherweise in diesem Haus auch getötet wurde. Ganz in der Nähe des Einsatzortes wurde am 4. November der Führerschein des lange vermissten Mannes gefunden, zwei Wochen später dann, wie gesagt, sein Leichnam im Rhein-Herne-Kanal.

Überrascht bis geschockt reagierten die Nachbarn aus den umliegenden Häusern, als sie von der Schwere der Delikte erfuhren. „Ich kenne die Leute. Sie waren immer freundlich und zuvorkommend. Aber solch schwere Verbrechen? Das gibt’s doch gar nicht“, sagte ein älterer Nachbar. Den Polizeizugriff selbst hatte er nicht mitbekommen. „Ich hab um 6 Uhr noch tief und fest geschlafen und alles verpasst.“

Bei einer Nachbarin aus der Häuserreihe gegenüber war das anders: „Ich lag im Bett und habe plötzlich eine Stimme gehört, die über Lautsprecher gesagt hat, dass das Haus umstellt sei.“

„Massive Gewalteinwirkungen“ bei dem Toten entdeckt

Die Familie hat das Haus laut Nachbarn vor zwei bis drei Jahren gekauft. Im unteren Geschoss leben die Eltern, in der oberen Etage die Tochter und deren Ehemann. Es soll in der Nachbarschaft immer wieder Streit mit dieser Familie gegeben haben, weil sie vier Hunde besitzt, diese tagsüber stets allein im Haus zurückließ und die Hunde permanent Lärm machten. Von einer Hanfplantage und Verwicklungen in Drogengeschäfte ahnte jedoch niemand etwas.

Die Obduktion der Leiche von Mesut Polat hatte laut Polizei ergeben, dass dieser an den Folgen „massiver Gewalteinwirkung“ gestorben sei. Nähere Angaben zum mutmaßlichen Tathergang und den beiden Tatverdächtigen wollte die Polizei gestern nicht machen. Die Ermittlungen dauern an.