Duisburger A40-Rheinbrücke bleibt bis ins Frühjahr Staufalle

Duisburg. Die Prüfung der sanierungsbedürftigen A40-Rheinbrücke dauert doch länger als zunächst geplant. Auch wird es weitere Wochenend-Sperrungen geben.

Der tägliche Stau vor der A-40-Rheinbrücke wird den Autofahrern bis ins Frühjahr hinein erhalten bleiben. Wenigstens bis Februar wird die Brücke zwischen Homberg und Neuenkamp vierspurig bleiben. Mit weiteren Wochenend-Sperrungen ist zu rechnen.

Bei der zunächst für „mindestens drei Monate“ angekündigten Untersuchung prüft der Landesbetrieb Straßen NRW, wie das 44 Jahre alte Bauwerk verstärkt werden kann. Mit solch einer Verkehrsentwicklung hatte damals, als die Neuenkamper Brücke als erste komplett verschweißte Brücke der Welt gebaut wurde, niemand gerechnet.

Am Ende ihrer Reserven

Heute ist sie deshalb am Ende ihrer Lastreserven angekommen, stellten Fachleute schon bei der letzten Sanierung fest. Standfest sei die Brücke aber weiterhin, so Imke Halbauer, die Leiterin der für die Brücke zuständigen Niederlassung bei Straßen NRW.

Um die Konstruktion zu entlasten, wurde Mitte Oktober eine Spur gesperrt, seitdem darf auch kein Schwerlastverkehr mehr die Brücke passieren. Den Lkw-Verkehr von der rechten auf die Mittelspur zu lenken, „das hat die Schwingungen, die der Brücke weh tun, sie also belasten, reduziert. Das haben wir durch Messungen bestätigt bekommen“, resümiert Halbauer. Ein weiterer positiver Effekt: „In den vergangenen Wochen sind keine uns unbekannten Risse mehr aufgefallen.“

An drei Wochenenden geht es nur einspurig voran

Im Dezember und Januar wird die A40-Brücke vom linken Niederrhein kommend an drei Wochenenden wieder einspurig. Die letzte Sperrung in diesem Jahr ist für das dritte Adventswochenende (12. bis 15. Dezember) terminiert.

Von Freitagabend, 22 Uhr, bis Montagmorgen, 5 Uhr, kann der Verkehr dann nur einspurig fließen. Die weiteren Termine liegen so, dass die Weihnachtszeit und der Jahreswechsel ausgespart bleiben. Die gleiche Situation ist zwei Wochenenden im Januar (10. und 11. Januar sowie 24. und 25. Januar) der Fall. Zu diesen Terminen wird auch die Autobahnauffahrt in Essenberg gen Essen gesperrt.

Im Anschluss daran gehen die Arbeiten auf der anderen Brückenseite weiter. An voraussichtlich vier weiteren Wochenenden ist dann in Richtung Venlo mit erheblichen Staus zu rechnen.

Straßen NRW rät, an diesen Terminen großräumig über die A42 auszuweichen.

Einen großen Teil, insbesondere die unteren und oberen Querstreben, hätten die Fachleute bereits überprüft. Vor ihnen liegen nun noch die Schrägstreben, die zu den Hauptträgern führen, so Halbauer. Parallel werden Risse geschweißt. Das funktioniere bei größeren Schwachstellen aber nur, wenn der Verkehr einspurig über die Brücke fließt. Denn der Brückenrand, der Hauptträger, ist der besonders elastische Teil der Brücke und gibt bis zu 17 Zentimeter nach, wenn dort ein schwerer Lkw drüber rollt. Das ist zu viel für frische Schweißnähte.

Bauarbeiten laufen, solange es nicht friert

So lange es die Temperaturen zulassen – bei unter null Grad kann nicht mehr geschweißt werden – müssen Autofahrer deshalb weiter damit rechnen, dass es an den Wochenenden von der linken Rheinseite kommend nur einspurig über die Brücke geht. Wie es ab Frühjahr weitergeht, dazu kann Halbauer noch nichts sagen: „Eine wirkliche Prognose ist erst möglich, wenn alle Untersuchungen abgeschlossen sind und wir sagen können, wie und ob die Brücke verstärkt werden kann.“ Eines aber ist sicher: Bis zum Neubau wird die A-40-Brücke in den kommenden 20 Jahren ein Nadelöhr bleiben.