Duisburg. . Dr. Clemens Maurer, Chefarzt am Bethesda, und Oberarzt Dr. Andreas Fischer, informierten beim WAZ-Medizinforum über die Chronische Bronchitis. Anzeichen dafür sind die sogenannten AHA-Symptome: Auswurf, Husten, Atemnot. Raucher sind besonders gefährdet.

Schmerzen in der Brust, Atemnot, starker Husten mit Auswurf. Für die meisten klingt das nach einer Bronchitis, bei wiederholtem Auftreten vielleicht nach einer chronischen Erkrankung. Doch was viele Betroffene nicht wissen: Oft handelt es sich um eine sogenannte COPD, eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung, die nicht mehr heilbar ist.

Der Chefarzt der Pneumologie und des Lungenzentrums am Bethesda-Krankenhaus, Dr. Clemens Maurer, und Oberarzt Dr. Andreas Fischer, klärten im WAZ-Medizinforum über Risiken und Behandlungsmöglichkeiten der Krankheit auf. Denn die Lage ist akut. COPD ist mittlerweile die vierthäufigste Haupttodesursache und ist im vergangenen Jahrhundert um 165 Prozent angestiegen.

AHA-Symptome

Die irreversible Krankheit lässt sich in zwei Kategorien unterteilen. So sprechen Ärzte einerseits von einer chronisch obstruktiven Bronchitis. Obstruktiv bedeutet, dass die Atemwege verengt sind und somit ein Ausatmen erschwert wird. „Anzeichen dafür sind die sogenannten AHA-Symptome“, erklärt Dr. Maurer, „Auswurf, Husten, Atemnot“. Der Auswurf kann dabei in seiner Farbe variieren. Eine weiße oder gelbe Färbung ist unbedenklich. Ist der Auswurf grün oder rostrot enthält er meist Bakterien oder Viren.

Dann gibt es das Lungenemphysem. Hierbei ist die Lunge krankhaft überbläht und das Lungengerüst sowie die Atemwege sind instabil, was ein Ausatmen erschwert.

Auslöser dieser Krankheit sind unterschiedliche Faktoren. Die größte Risikogruppe sind jedoch die Raucher. Auch berufsbedingter Kontakt mit Staub, hoher Belastungsdruck oder Vererbung sind mögliche Auslöser der unheilbaren Lungenkrankheit. Einmal den Körper befallen, kann sich COPD schnell ausbreiten.

„Wir sprechen hier von einer Systemkrankheit. COPD kann sich auch auf das Nervensystem auswirken oder zu Osteoporose und Gewichtsverlust führen“, merkt Dr. Maurer an. Um dem vorzubeugen, rät er den Patienten ein individuelles Gespräch mit dem Arzt zu führen. Zur Feststellung werden entweder eine Röntgenuntersuchung der Lunge, eine Blutgasanalyse oder ein Lungenfunktionstest veranlasst.

Inhalationssprays und Atemtherapie

Die Auswahl an Medikamenten zur Behandlung der Chronischen Bronchitis habe in den letzten 20 Jahren stark zugenommen, sagt Chefarzt Dr. Clemens Maurer. Wirkungsunterschiede gebe es allerdings so gut wie keine. „Es kommt nicht auf den Preis an. Der Patient muss die Behandlungsmethode eigenständig anwenden können, sonst nützt sie nicht viel.“

Neben den bekannten Inhalationssprays schlägt der Facharzt auch eine Atemtherapie vor. Betroffene stärken ihre Atemmuskeln und lernen wirksam abzuhusten. Auch atemerleichterndes Sitzen, wie den Reitsitz, bei dem man mit dem Bauch zur Rückenlehne sitzt und die Hände auf der Lehne abstützt, helfen bei der Atmung. Schlagen Medikamente nicht mehr an, so rät der Pneumologe zu einer nicht-invasiven Schlafmaske, die, an Studien belegt, die Sterberate der Patienten deutlich senkt. Auch eine Sauerstofflangzeittherapie, bei der täglich 16 bis 18 Stunden inhaliert wird, senkt den Lungenbluthochdruck und die Luftnot.

Ein kleiner Trost im Krankheitsverlauf: Ein bisschen Hüftgold schadet nicht. Wer einen Body-Mass-Index von 29 oder 30 hat, also leicht übergewichtig ist, hat bessere Überlebenschancen, weswegen Patienten oft geraten wird, ein paar Kilos zuzulegen.