Duisburg. . Nur im äußersten Norden und im Westen ist Duisburger Stadtgebiet vom amtlichen Aufstallgebot betroffen. Rund 20 Geflügelhalter erhalten jetzt Post vom Amt. Und eine Gänse-Halterin im Stadtteil Baerl behält ihre Tiere schon seit einer Woche im Stall – freiwillig und vorsorglich.

Wer zu Weihnachten auf den Gänsebraten aus heimischer Aufzucht Wert legt, muss sich trotz aktuellen Berichten über die Geflügelpest derzeit keine Sorgen um den kulinarischen Aspekt des Festes machen – auch wenn ein Duisburger Gänsehof zu den Gebieten gehört, in denen seit gestern ein „Aufstallungsgebot“ gilt, die Tiere also im Stall bleiben müssen.

„Ich habe die Gänse drin gelassen seit einer guten Woche -- freiwillig“, berichtet Gänse-Halterin Carmen Küppers aus Baerl. Sie habe Platz genug im Stall für ihre 300 Tiere, die ansonsten aber die grüne Wiese vorziehen würden: „Die sind lieber draußen.“ Aber der Schutz vor Ansteckung geht natürlich vor.

Stallpflicht für freilaufende Masthühner und Puten, Enten, Gänse oder sonstiges Geflügel

Mit Post vom städtischen Veterinäramt müssen rund 20 Duisburger Halter von Hühnern, Gänsen oder Enten rechnen, die Federvieh in einem der vom NRW-Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen festgelegten „Aufstellungsgebiete“ halten. In Duisburg ist das rechtsrheinisch ungefähr das Gebiet der Walsumer Rheinaue und linksrheinisch das Gebiet nördlich der A 42. „Die Stallpflicht für Hausgeflügel gilt für konventionelle Betriebe und Biobetriebe sowie für private Halterinnen und Halter von Hausgeflügel. Alle freilaufenden Legehennen, Masthühner und Puten, aber auch Enten und Gänse oder sonstiges Geflügel müssen dann bis auf Weiteres in ihren Ställen bleiben, um einen direkten Kontakt zu Wildvögeln zu vermeiden“, heißt es im Düsseldorfer Ministerium. Informationen zu den betroffenen Regionen gibt es im Internet unter www.umwelt.nrw.de.

Hintergrund der Maßnahmen ist der Nachweis des hoch ansteckenden Vogelgrippe-Virus H5 N8 in einem Wildvogel in Mecklenburg-Vorpommern. Fachleute schätzen das Risiko einer Übertragung des Virus von Wildvögeln auf Hausgeflügel-Bestände als hoch ein.

Wobei Duisburg eh nur in geringem Maße betroffen ist. 7000 Stück Geflügel seien in der Stadt gemeldet, auf solche und auch höhere Zahlen kommen in ländlichen gebieten einzelne landwirtschaftliche Betriebe. Es seien überwiegend Hobby-Halter, die ihr Federvieh vorübergehend im Stall halten müssen, erklärte Amtstierarzt Dr. Horst Wischner gestern. Und die größeren Halter seien mit der Aufstallungsverfügung schon aus vergangenen Jahren vertraut, als die Maßnahme als Vorbeugung gegen die Geflügelpest schon mal angeordnet wurde.

Wer Hausgeflügel hält, ist übrigens verpflichtet, seine Tiere bei der Stadtverwaltung anzumelden. Auch wenn es nur zwei Hühner sind, die im Garten scharren.