Schwerin. Ein besonders gefährliches Geflügelpest-Virus ist bei Mastputen in Mecklenburg-Vorpommern festgestellt worden. Eine Sperrzone wurde errichtet, 31.000 Tiere wurden getötet. Der Subtyp des Erregers war bisher nur in Asien bekannt.
Ein bisher nur aus Asien bekannter Geflügelpest-Typ ist jetzt auch in Deutschland aufgetreten. Der betroffene Mastputenbetrieb in Mecklenburg-Vorpommern wurde gesperrt, wie das Landwirtschaftsministerium in Schwerin am Mittwochabend mitteilte. Die Tiere sollten getötet werden.
31.000 Tiere getötet
Bei den Puten sei ein hochpathogenes - also besonders gefährliches - Influenzavirus vom Subtyp H5N8 festgestellt worden, erklärte Sprecher Constantin Marquardt. "Dieser bisher nur aus dem asiatischen Raum, vor allem Südkorea, bekannte Subtyp wurde damit erstmalig im Hausgeflügelbestand in Europa nachgewiesen." Auch in der Wildvogelpopulation sei der Subtyp bisher nicht festgestellt worden.
31 000 betroffene Tiere wurden getötet. "Das ist das erste Glutnest von diesem Virus und das muss schnell ausgetreten werden", sagte Kreisamtstierarzt Holger Vogel am Donnerstag in Anklam der Nachrichtenagentur dpa. Ein Sperrbezirk von mindestens drei Kilometern und ein Beobachtungsgebiet von mindestens zehn Kilometern wurden eingerichtet. Geflügel darf im Umkreis von 50 Kilometern nicht mehr draußen gehalten werden - und auch nicht in Risikogebieten in Mecklenburg-Vorpommern wie der Ostseeküste sowie an Binnenseen.
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Übertragung auf den Menschen bisher nicht festgestellt
Die Tiere waren untersucht worden, weil es in dem Betrieb "sehr plötzlich ein schweres Erkrankungsgeschehen verbunden mit hohen Tierverlusten" gegeben habe, erklärte Marquardt. Das Nationale Referenzzentrum für aviäre Influenza beim Friedrich-Loeffler-Institut bestätigte den Befund.
"Der Ausbruch trifft mich mit großer Sorge", erklärte Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD). Er rief dazu auf, unklare Krankheits- oder Todesfälle bei Geflügel schnellstmöglich auf Geflügelpest zu überprüfen. Nach derzeitigen Erkenntnissen sei eine Übertragung auf den Menschen bisher nicht festgestellt worden, hieß es. (dpa)