Duisburg. . Der Fußballakrobat Marcel Gurk (17) aus Duisburg ist zurück von den Freestyle-Titelkämpfen in Brasilien. Der Neumühler erwischte eine schwere Gruppe. So wurde es nichts mit dem Titel für Deutschland. Der 17-Jährige ist aber überhaupt nicht niedergeschlagen, spricht von einer tollen Erfahrung.
Viel Zeit zum Ausschlafen hatte Marcel Gurk nicht. Am Dienstagabend war der Fußballartist (17) von der Freestyle-WM im brasilianischen Salvador zurückgekehrt, da musste er gleich am nächsten Tag im ARD-Morgenmagazin Rede und Antwort stehen. Von einem erneuten WM-Triumph, wie ihn die deutsche Fußball-Nationalmannschaft im Sommer feierte, konnte der Neumühler zwar nicht berichten. Nach der Gruppenphase war bereits Schluss. Trotzdem ist Marcel Gurk rückblickend überhaupt nicht niedergeschlagen. „Der ganze Trip war eine tolle Erfahrung“.
Als amtierender deutscher Meister hatte er sich für die Titelkämpfe qualifiziert. Durch eine Ausnahmegenehmigung war Fußballakrobatik statt Unterricht an der Leibniz-Gesamtschule angesagt. Vor einer Woche stieg der Zwölftklässler mit seinem Vater Christoph, der sich extra Urlaub genommen hatte, um seinen Sohn zu begleiten, in den Flieger in Düsseldorf. Über Lissabon ging es nach Salvador. Rund 13 Stunden dauerte der Flug insgesamt, ehe Vater und Sohn vor Ort in einem schicken Fünf-Sterne-Hotel einchecken konnten.
Gurk schlägt Freestyler aus Kenia und Portugal
Nach einem ersten Treffen mit den WM-Teilnehmern aus über 40 Ländern, Fotoshootings und Videodrehs stand die Gruppenauslosung auf dem Programm. Marcel Gurk erwischte eine starke Sechser-Gruppe, musste sich in direkten Duellen unter anderem dem späteren WM-Zweiten aus Argentinien geschlagen geben. Dafür hatten die Freestyler aus Kenia und Portugal keine Chance gegen den Neumühler, der auch seinen Paradetrick zeigte – den Ball im Handstand mit der Fußsohle jonglieren.
Marcel Gurk genoss die Wettkämpfe trotz des frühzeitigen WM-Aus, schloss neue Freundschaften und nutzte die Zeit, um sich in Salvador etwa die wunderbare Altstadt mit den bunten Häusern genauer anzuschauen. „Ich habe auch Armut gesehen, aber die Menschen, vor allem die Kinder, sind unheimlich fröhlich und offen.“
Zurück in Duisburg stehen jetzt erst einmal Klausuren an. Aber in Gedanken ist 17-Jährige schon bei der nächsten deutschen Meisterschaft im Freestyle. Dann will er seinen Titel verteidigen und sich wieder für die WM qualifizieren. Marcel Gurk ist auf den Geschmack gekommen.