Duisburg . In Duisburg wird die Bildungsinitiative „Haus der Kleinen Forscher“ ab Januar 2015 von der Volkshochschule organisiert. Das Projekt will Kindern Naturwissenschaft und Technik näher bringen. In Workshops werden die Erzieher geschult. Dem Fachkräftemangel soll so langfristig entgegengewirkt werden.
Die Koordination des Netzwerks „Haus der Kleinen Forscher Duisburg“ geht von der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung (GFW) an die Volkshochschule Duisburg. Das Projekt wurde fünf Jahre von der GFW betreut, wuchs in dieser Zeit aber in einem Maß, dass es nun die Kapazitäten übersteigt und in einem fließenden Prozess bis Januar 2015 übergeben wird. „Wir freuen uns, dass das Netzwerk fortgeführt wird und glauben, dass die VHS für Organisation und Durchführung prädestiniert ist“, sagt Ralf Meurer, Geschäftsführer der GFW.
Das „Haus der Kleinen Forscher“ ist eine bundesweite Initiative, die Kinder zwischen drei und zehn Jahre in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) fördern und für die Inhalte begeistern soll. In eintägigen Workshops werden Erzieher und Lehrer von Kindergärten, Kitas, Grund- und Ganztagsschulen in den verschiedenen Themenfeldern geschult. Von 9 bis 17 Uhr geht es im ersten Workshop um Wasser, im zweiten um Luft.
Schulungen zu Magnetismus oder Strom
Danach sind sieben weitere Schulungen zu Themen wie Magnetismus oder Strom und Energie möglich. „Es sollte in etwa ein viertel Jahr zwischen den einzelnen Einheiten liegen“, sagt die bisherige Netzwerkkoordinatorin Sabrina Hölscher. „So ist Zeit Erfahrungen zu sammeln und die Inhalte mit den Kindern zu verarbeiten.“
Die Workshops
Bei den Workshops bekommen die Lehrkräfte Experimente und Arbeitsmaterial an die Hand, um die Kleinsten an Mathematik und Co. spielerisch heranzuführen. Die Kinder sollen Spaß am Forschen entwickeln.
Alle Inhalte sind altersspezifisch aufbereitet und werden den Teilnehmern in einem „Experimentier-Koffer“ mitgegeben.
Das Angebot der Workshops richtet sich an alle Einrichtungen in Duisburg. Pro Teilnehmer kostet der Tageslehrgang 25 Euro. Absolvieren Mitarbeiter einer Einrichtung pro Jahr zwei Schulungen und dokumentieren im Anschluss die Arbeit mit den Kindern, gibt es das Zertifikat: „Haus der Kleinen Forscher“. In Duisburg sind 24 Einrichtungen zertifiziert. Insgesamt 120 Lehrstätten wurden in den letzten Jahren in das Projekt einbezogen. Sechs Trainer schulten 264 pädagogische Fachkräfte im MINT-Bereich.
Die neue Koordinatorin Annette Uhr von der VHS freut sich auf die Aufgabe und ist von dem Projekt überzeugt: „Der Fachkräftebedarf in diesem Bereich besteht. Man muss den Nachwuchs hier so früh wie mögliche heranführen und verborgene Talent entdecken“, ist sie sich sicher. „Hinzu kommt, dass mit dem Sprechen über wissenschaftliche Dinge auch eine Sprachförderung stattfindet, die gerade hier in Duisburg einen großen Mehrwert hat.“ Uhr möchte gern weitere Einrichtungen als „Haus der Kleinen Forscher“ gewinnen und die bereits etablierten in ihrer Arbeit weiter unterstützen.
Breites Grundwissen vermitteln
VHS-Direktor Dr. Gerhard Jahn möchte dabei an dem bewährten Konzept festhalten: „Unser Lehrauftrag ist es, ein breites Grundwissen zu vermitteln, aber auch berufsorientierte Bereiche sind wichtiger Bestandteil der Arbeit.“ Mit dem Projekt der „Kleinen Forscher“ setzen die Verantwortlichen früh an, um den Jüngsten den oftmals weniger beliebten Bereich der MINT-Fächer schmackhaft zu machen.
