Duisburg. Eine Buchhändlerin (27) glaubte zunächst an einen Scherz, als sie am 6. November 2013 auf der Niederstraße in der Altstadt von hinten gepackt wurde. Spätestens als ihr Pfefferspray ins Gesicht gesprüht wurde und jemand ihr die Einkaufstasche entriss, war klar, dass es kein Bekannter war. Doch damit war die gefährliche Situation noch nicht ausgestanden. Der 27-jährige Täter, der zur Tatzeit in Marxloh wohnte, steht nun wegen schweren Raubes und Körperverletzung vor dem Landgericht.

Eine Buchhändlerin (27) glaubte zunächst an einen Scherz, als sie am 6. November 2013 auf der Niederstraße in der Altstadt von hinten gepackt wurde. Spätestens als ihr Pfefferspray ins Gesicht gesprüht wurde und jemand ihr die Einkaufstasche entriss, war klar, dass es kein Bekannter war. Doch damit war die gefährliche Situation noch nicht ausgestanden. Der 27-jährige Täter, der zur Tatzeit in Marxloh wohnte, steht nun wegen schweren Raubes und Körperverletzung vor dem Landgericht.

In der Plastiktüte hatte sich nur Unterwäsche befunden. Was nach einigen Metern auch dem fliehenden Räuber klar wurde. Er ließ die Tüte fallen, kehrte zur gestürzten Frau zurück, sprühte ihr erneut Pfefferspray ins Gesicht und entriss ihr auch noch die Handtasche.

Smartphone an Drogensüchtigen verkauft

In der Tasche fand der Räuber ein Smartphone, das er später an einen anderen Drogensüchtigen weiter verkaufte. Und in einer Geldbörse steckten ganze 5,20 Euro. Die Handtasche mitsamt sämtlichen Papieren landete in einem Gebüsch am Innenhafen. Dort fanden Kinder zwei Tage später auch eine Jacke, die der Täter getragen und wegen der eindeutigen Pfeffersprayrückstände auch gleich entsorgt hatte. Eine pfiffige 13-Jährige gab den Fund sofort bei der Polizei ab.

Woran der Räuber offenbar nicht gedacht hatte: In der Jacke fand sich jede Menge seiner DNA. Und in der litauischen Kriminal-Datenbank gab es eine Übereinstimmung. Ein internationaler Haftbefehl wurde erlassen, der Mann schließlich im Mai in Großbritannien festgenommen und wenige Wochen später nach Deutschland ausgeliefert.

Verfahren erst in drei Wochen beendet

Der Angeklagte zeigte sich gestern weitgehend geständig. An den Tattag habe er nur noch verschwommene Erinnerungen, aber er wisse noch, dass er sich spontan zu dem Überfall auf die Frau entschlossen habe.

Die 27-Jährige berichtete im Zeugenstand, dass sie sich beim Sturz an der Hand verletzte und ihr Smartphone sehr vermisse. „Da waren alle Bilder vom Geburtstag meiner Tochter drauf.“ Der Versuch des Verteidigers, namens des Angeklagten eine Entschuldigung mit Blick auf die Drogensucht des 27-Jährigen abzuliefern, ging gründlich schief. Die Zeugin brach in Tränen aus: „Das ist doch keine Entschuldigung.“

Das Verfahren wird voraussichtlich erst in etwa drei Wochen enden. Bis dahin soll noch die Schuldfähigkeit des Angeklagten untersucht werden.