Duisburg. Ein lauter Knall reißt am frühen Freitagmorgen die Menschen im Duisburger Stadtteil Essenberg aus dem Schlaf. Kriminelle haben dort den Geldautomaten der Degussa-Bank aufgesprengt. Mit einer Geldkassette aus der zerstörten Maschine flüchten sie mit einem Kombi. Die Fahndung blieb bislang erfolglos.
In der Nacht zu Freitag sprengten bisher unbekannte Täter einen Geldautomaten in Duisburg-Homberg. Die Detonation zerstörte das Gerät und die Außenfassade einer Filiale der Degussa-Bank. Die Täter entkamen mit den Geldkassetten. Die Höhe der Beute ist nicht bekannt, „der Schaden am Gebäude beträgt mehrere zehntausend Euro“, berichtet Polizeisprecher Ramon van der Maat.
Ein lauter Knall hat in der Nacht Anwohner der Dr.-Rudolf-Sachtleben-Straße aus dem Schlaf gerissen. Unbekannte haben gegen 4.10 Uhr in der dortigen Degussa-Bankfiliale einen Geldautomaten in die Luft gesprengt. Das Gerät, das an der Außenfassade des Gebäudes installiert ist, wurde völlig zerstört, die Verkleidung des Geldautomaten weggerissen, im gläsernen Eingangsbereich ist keine Scheibe mehr heil, die Splitter schossen weit auf die Straße hinaus.
Mehrere Fälle in Viersen und den Niederlanden
Wie die Täter den Automaten zur Explosion brachten, wird derzeit noch von der Kripo untersucht. Oft nutzen Täter bei vergleichbaren Taten ein Gasgemisch, das sie mit einem elektrischen Fernzünder detonieren lassen. Ob der Raub in Homberg zu einer Serie gehört, ist noch unklar. Zumindest ein weiterer Fall aus Viersen vor einer Woche und mehrere Taten aus den Niederlanden sind bekannt.
Geldkassetten sind mit Farbpatronen gesichert
Doch was hat der Täter davon, wenn er den Automaten in die Luft jagt? Ist dann nicht auch das Geld verbrannt? Nein, wer sich geschickt anstellt, kann die Scheine unversehrt aus den Geldkassetten entwenden. Oft enthalten Automaten aber einen speziellen Mechanismus, der das Geld trotz erfolgreicher Sprengung unbrauchbar macht. „Wenn die Kassetten unrechtmäßig geöffnet werden, dann färben sie sich automatisch ein und sind wertlos“, sagt Thomas Daubenbüchel von der Paderborner Firma Wincor Nixdorf, die Geldautomaten herstellt.
Zu den Tätern weiß die Polizei noch nicht viel. Zeugen haben gesehen, wie mehrere Verdächtige in einem dunklen Pkw-Kombi über Kant- und Bruchstraße Richtung A40 gefahren sind. „Dem Geräusch nach war es ein hoch motorisiertes Fahrzeug“, sagt van der Maat.
Bundesweit etwa 50 Fälle pro Jahr
Derart brachiale Taten kommen selten vor (bundesweit etwa 50 pro Jahr), treten aber oft gehäuft auf. In Berlin etwa gab es 2013 eine lange Serie von Geldautomaten-Sprengungen. In Duisburg ist Sparkassensprecher Johannes Hümbs indes nur ein einziger Fall in Erinnerung. Der liegt auch schon einige Jahre zurück und betraf einen nur provisorisch aufgestellten Automaten in einer Filiale in Buchholz, die gerade umgebaut wurde.
Geldautomat in Duisburg gesprengt
Die Polizei bittet Zeugen um Hinweise unter der Telefonnummer 0203 / 28 00.