Duisburg. Die Duisburger Bürger hatten in einer Abstimmung über einen Monat die Chance aus 60 Objekten zehn Wahrzeichen zu wählen, aus der eine Skyline entstehen soll. Am Donnerstag wurden von Gestaltern Entwürfe umgesetzt, die am 1. Dezember als fertiges Logo präsentiert werden sollen.
Duisburg hatte gesprochen. 4618 Bürger wählten aus 60 vorgeschlagenen Objekten ihre zehn Wahrzeichen Duisburgs, die ab sofort die neue Duisburg-Skyline schmücken sollen (die WAZ berichtete). Ein Logo, das als neues Marketingwerkzeug für Duisburg stehen soll und ab dem 1. Dezember für jedermann zum Download frei verfügbar ist, ohne Einschränkungen in der Nutzung. Gestern machten sich im Rathaus zwölf Gestalter und ein Architekt an die grafische Umsetzung von Tiger & Turtle, Zoo, Salvartorkirche und Co.
„Am Dienstag hatten wir eine Vorbesprechung“, berichtet Marian Prill von der „Deutsche Handarbeit“, den Initiatoren des Projekts.. „Bis Samstag haben die Gestalter jetzt Zeit, ihre Arbeiten abzugeben. Am 1. Dezember gibt es dann von uns das fertige Teil.“
Den Illustratoren wurde am Morgen jeweils ein Objekt zugelost. Dann ging es an die Arbeit. Mit spitzem Bleistift, knalligen Farben aus dem Malkasten oder am Computer-Bildschirm nahmen die Einzelteile des Logos Schritt für Schritt Kontur an. Der Rathausraum 225 wurde für einen Tag kreatives Zentrum Duisburgs. Ein großer Tisch in der Mitte. Wuseliges Treiben drum herum.
Alle arbeiten kostenlos
Christian Eckert arbeitet an seinem Bild vom Zoo – ein persönliches, „das aber für alle passen soll“, so der 30-jährige Grafiker. Seine Wahl fällt auf die A3-Brücke mit den großen Buchstaben aus Grün darauf. „Dieses Bild kenn’ ich schon, seitdem ich klein bin. Tiere gibt es im jedem Zoo, aber dieser Blick auf die Brücke ist einmalig.“
Ein Mehrwert für Duisburg
Sabine Engel von der „Deutschen Handarbeit“ ist Ideengeberin des Projekts. Duisburgs Skyline auf einer Tasche als Geschenk für den chinesischen Staatsminister war ihr Einfall. In der Folge beschwerten sich Bürger über fehlende Wahrzeichen. Die Vorschlags- und Abstimmungsrunde folgten. „Ich möchte die Kreativszene und die Stadt nach vorne bringen“, sagt Engel.
Kulturdezernent Thomas Krützberg hofft, dass das neue Logo ein zusätzlicher Input für das Stadtmarketing ist und als Markenzeichen zu nutzen ist. „Die zehn Motive sind es alle wert, Duisburg zu repräsentieren“, ist Krützberg mit der Auswahl zufrieden. Er freue sich, dass aus dem einmaligen und speziellen Geschenk etwas Dauerhaftes wird.
Schräg gegenüber sitzt Nitharsan Yogalingam an der Umsetzung von Tiger & Turtle. Der 21-Jährige trägt Kopfhörer und konzentriert sich ganz auf das Blatt vor ihm. „Ich kannte das Objekt vorher nicht“, sagt der Essener, nachdem er die Kopfhörer abgenommen hat. „Als Vorlage habe ich ein Foto gewählt, das durch den Sonneneinfall verschiedene Farben hat. Gold-braune und grüne Töne, die erinnern mich an Tiger und Schildkröten.“ Er ist gerade dabei, die Geländer zu zeichnen, die würden ihm am meisten zu schaffen machen. Er setzt sich die Kopfhörer wieder auf und zieht den nächsten Strich.
Seine Kollegen sind ebenso vertieft in die Arbeit oder machen Pause und schmieren sich ein Brötchen. „Alle arbeiten kostenlos, aus Spaß am Projekt“, sagt der Zoo-Beauftragte Eckert. Die Gestalter sind Bekannte und Freunde der Initiatoren. Das Logo ist ein Geschenk von der „Deutschen Handarbeit“ an Duisburg und alle Bürger. Das Unternehmen feierte fünfjähriges Bestehen. Und: „Zum Geburtstag muss jeder was ausgeben“, sagt Marian Prill.
Bilder für die Skyline von Duisburg