Dortmund. Direkt neben der Thier-Galerie in Dortmund befindet sich die Hausbrauerei Hövels. Im Gastraum werden westfälische Köstlichkeiten und Bier serviert. Interessant ist allerdings auch der unterirdische Teil des Gastronomiebetriebs.

Die Gaststätte Hövels ist in Dortmund stadtbekannt für leckeres Bier und deftiges westfälisches Essen. An zwei Tagen in der Woche wabert der wohlige Duft von Hopfen durch die Räume, denn dann geht Braumeister Udo Kaufmann seiner Arbeit nach und produziert das obergärige Bier. Um 12 Uhr öffnet das Restaurant dann zum Mittagstisch, der Braubetrieb im kleinen Sudhaus neben dem Gastraum ruht dann.

Zwei Etagen unter dem Gastraum gärt das Bier in großen Stahltanks. Das fertige Gebräu kommt dann in die in einem Nebenraum stehenden Kühltanks und von dort fließt es zur Zapfanlage in der Wirtschaft. Doch das eigentliche Geheimnis der Hövels-Hausbrauerei befindet sich hinter zwei unscheinbaren Stahltüren.

Bewegte Geschichte des Brauerei-Geländes

Die Geschichte des Areals ist bewegt. Seit 1854 wird hier Bier gebraut. "Die Gebäude wurden im Krieg zerstört und anschließend wieder aufgebaut", weiß Betriebsleiter Axel Stockmann. Der Wuppertaler ist im achten Jahr Chef des Gasthauses Hövels. 1996 wurde die Thier-Brauerei von der Radeberger-Gruppe übernommen, die Produktion verlegt. Auf dem Gelände siedelte sich Dortmunds Partylandschaft an und nutzte die alten Produktionsanlagen - nicht aber die riesigen Kelleranlagen.

In die gelangt Axel Stockmann, wenn er durch eine Stahltür im 3. Untergeschoss geht. Die Tür führt in einen kleinen Flur, an dessen linkem Ende eine weitere Tür zum Untergeschoss der Thier-Galerie führt. Geradeaus, durch eine weitere schwere Kellertür, geht es dann in ein riesiges altes Kellergewölbe – einen alten Lagerkeller der Thier-Brauerei. Zur Überraschung des Besuchers riecht es hier unten, drei Stockwerke unter der Erde, überhaupt nicht nach Keller. Es ist auch nicht kalt. Kein Wunder – Stockmann deutet nach rechts: „Die Abluft der Kühlaggregate führt in den Raum“, erklärt er. In der Tat ist es wohlig warm in dem gut sieben Meter hohen Gewölbe.

Rund 300 Quadratmeter groß ist die Halle, ihr rechts daneben liegendes Pendant ebenfalls. Während das überirdische ehemalige Verwaltungsgebäude der ehemligen Thier-Brauerei aus den fünfziger Jahren stammt, ist hier unten alles noch alt. So gleicht der Abstieg in den Keller dem Gang in die Vergangenheit des Areals. Was Stockmann umtreibt: Die Räume sind ungenutzt. Und werden das auch vorerst bleiben. Zwar schreien die Keller gerade zu nach einer musikalischen Nutzung – die Akustik ist toll -, doch für eine kommerzielle Nutzung mit Publikumsverkehr müssten zahlreiche Sicherheitsauflagen erfüllt werden. Zumal die Keller-Hallen direkt an die Thier-Galerie grenzen.

Unterirdischer Gang zum Hauptbahnhof

„Bevor die Galerie gebaut wurde, gab es noch viel mehr dieser Hallen“ erinnert sich Stockmann. Oft habe er in seinem Büro gesessen und vor Faszination kaum arbeiten können, wenn bei den Abrissarbeiten wieder eines der riesigen Gewölbe einstürzte und einen weiteren rechteckigen Krater in das Thier-Areal riss. Bis zum Westenhellweg reihte sich Riesenkeller an Riesenkeller, gefolgt von einem unterirdischen Versorgungsgang bis zum Hauptbanhof. Der Gang sei inzwischen aber verfüllt, so Stockmann.

An den Abriss des alten Thier-Geländes erinnert sich der Hövels-Wirt gerne. Die Gaststätte hatte während der ganzen Zeit geöffnet: „Eines Tages landete die Abrissbirne bei uns im Kühlhaus“, so Stockmann. „Das bleibt halt nicht aus, wenn ein ganzes Gebäude entkernt wird“, nimmt er 49-jährige den Vorfall gelassen. Das Verhältnis zum Betreiber der Galerie sei bestens – sowohl über als auch unter der Erde.

Unter dem Hövels

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