Dortmund. Der Bildungsstreik eskaliert nun auch in Dortmund. Nach einem Protestzug durch die Innenstadt haben Studenten spontan den Hörsaal I der TU Dortmund besetzt. Offenbar wollen sie auch ins Audimax weiterziehen.
An anderen Unis haben es die Studenten im Bildungsstreik der vergangenen Wochen schon getan - aber in der TU Dortmund ist es die Premiere: Nach einem Protestzug durch die Innenstadt haben Studenten nach WAZ-Informationen spontan einen Hörsaal der TU Dortmund besetzt.
Geht's ins Audimax weiter?
Es ist die erste derartige Aktion im Rahmen des Bildungsstreiks in Dortmund. Eine Dozentin der Rehabilitationswissenschaften, die im Hörsaal eine Vorlesung halten wollte, musste mit ihren Studenten den Raum verlassen. Unklar ist bislang, ob die Protestler - nach Berichten von Augenzeugen mehrere Hundert - auch das Audimax der Uni besetzen wollen. Wie es hieß, wolle man "über Nacht" bleiben.
AStA war von der Besetzung überrumpelt
Offenbar wurde der Asta der TU von der Spontan-Besetzung des Hörsaals überrumpelt. Asta-Vorsitzender Miguel Zulaica hatte noch vor wenigen Tagen in einem WAZ-Interview von einem "anderen Weg" gesprochen, den die Dortmunder Studierenden im Bildungsstreik gehen wollen. Der Asta habe einen "sehr guten Kontakt" zur Hochschulleitung. Eingeladen hatte der Asta zu einer Vollversammlung für den morgigen Mittwoch um 14 Uhr. TU-Rektorin Ursula Gather hatte daraufhin eine Ausfallempfehlung an alle Fachbereiche geschickt, um die Anwesenheitspflicht der Studierenden für alle Seminare im Zeitraum der Versammlung aufzuheben. Die Rektorin und Prorektor Walter Grünzweig wollen sich der Diskussion mit den Studenten stellen.
300 bis 350 Studenten, schätzt Uni-Sprecher Ole Lünnemann, passen regulär in den Hörsaal. Schwer zu sagen, wie viele Besetzer es waren. Sicher ist: Die meisten Sitze waren besetzt, auch die Treppenstufen und die Stehplätze am oberen Ende des Saals.
Ein Zustand, den viele Studierende aus ihrem Alltag kennen. „Platzangst im Hörsaal” bemängelten sie auf einem Plakat. Wie aufgeheizt die Lage mittlerweile ist, zeigte sich immer wieder in Zwischenrufen der Protestierenden. Während die federführenden Vertreter des Kommitees für freie Bildung, kurz KffB, bald versuchten, die Aktion in geordnete Bahnen zu lenken und in studentischer Tradition zunächst einmal alle Aspekte zu diskutieren, drangen die Studenten auf die sofortige Klärung der Forderungen.
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