Castrop-Rauxel. Ärger mit dem Telefonanbieter: Nach einem Umzug hatte eine Altenpflegerin aus Castrop-Rauxel keinen Empfang mit ihrem Handy in der Wohnung, sollte aber trotzdem bis Vertragsende weiterzahlen. Der Telefonanbieter O2 zeigte sich trotz mehrmaliger Beschwerden zunächst uneinsichtig.

Die Querelen mit ihrer Telefongesellschaft zerren an ihren Nerven: Sonja Zühlke ist es leid. Sie wohnt sozusagen in einem Loch, in einem Empfangsloch nämlich. Seit sie im vergangenen November von der Bahnhofstraße in den Stadtteil Dingen in Castrop-Rauxel umzog, klappt das Telefonieren mit ihrem Handy nur noch äußerst eingeschränkt.

An ihrem Mobiltelefon kann es nicht liegen, es ist ein technisch ausgereiftes Smartphone, für das sie beim Telefonanbieter O2 immerhin 28 Euro monatlich hinblättern muss, Grundgebühren inklusive Flatrate. Das sei teuer genug, schließlich habe sie das Handy aus der eigenen Tasche bezahlt.“ „Wenn ich telefonieren will, muss ich jedes Mal ins Arbeitszimmer rübergehen. Nur da funktioniert es“, schimpft die 51-Jährige. Das heißt aber auch: Woanders als in ihren Büro ist sie mobil nicht erreichbar. „Es klingelt zwar, doch dann ist das Gespräch tot.“

O2 wollte den Vertrag nicht auflösen

Immer wieder nahm sie Kontakt mit O2 auf, das Unternehmen sei schließlich für das Empfangsloch verantwortlich. „Die entgegneten lediglich, dass sie nicht in jedem Haus für Empfang garantieren könnten“, ärgert sich die Altenpflegerin. Mit ihrer 75-Prozent-Stelle muss sie auf ihr monatliches Budget achten, sieht deshalb nicht ein, dass sie Telefongebühren für etwas bezahlt, das sie nicht ausreichend nutzen kann: „Ich bin froh, wenn ich über die Runden komme.“

Aus dem Vertrag, der über zwei Jahre geht, wollte sie O2 zunächst aber nicht entlassen. Ganz höflich schrieb sie an O2: „Ich möchte meinen Vertrag außerordentlich kündigen, da ich keine Internetverbindung habe und ich mein Handy in meiner Wohnung nicht zum Telefonieren nutzen kann. Ich bitte um Verständnis.“ Doch O2 bestand auf einer Einhaltung des Vertrages bis Dezember. Ihre Einzugsermächtigung sperren wollte Sonja Zühlke wiederum auch nicht: „Ich habe keine Lust auf ein langwieriges und am Ende teures Gerichtsverfahren.“

Kein Internet per Handy

Also wurde ihr jeden Monat weiterhin die Gebühr abgebucht. Nach langen Hickhack hat sich der Telefon-Streit für Sonja Zühlke aber doch noch zum Guten gewendet. Auf Anfrage unserer Redaktion zeigte sich O2 gesprächsbereit und sicherte eine vorzeitige Beendigung des Vertrages zum 7. Juni zu – und zwar schriftlich – „aus Kulanz“, wie das Telefonunternehmen mitteilt. „Da bin ich aber froh“, atmet die Altenpflegerin auf. Der Nervenkrieg ist zu Ende.