Castrop-Rauxel. . Die Piraten in Castrop-Rauxel haben ihren Stammtisch wieder aufgenommen: Nachdem die losen Treffen nach der letzten Bundestagswahl eingeschlafen waren, bringt die anstehende Neuwahl im Land frischen Wind in die Partei.
Die Piraten bleiben auf Kurs. Sie wollen in den Düsseldorfer Landtag einziehen – und haben mächtig Rückenwind. Nun setzt auch die Partei in Castrop-Rauxel ihre Segel: Die Piraten in der Europastadt haben sich neu formiert und ihren Stammtisch wieder ins Leben gerufen. Das erste Treffen fand vor einer Woche statt, weitere Zusammenkünfte werden folgen, denn das Interesse an der Partei ist groß.
Stammtisch war zwischenzeitlich eingeschlafen
„Den Stammtisch gab es 2009/2010 schon mal“, sagt der Sprecher der Castroper Piraten Till Neuhaus. „Aber nach der letzten Bundestagswahl“, fährt er fort, „sind diese losen Treffen dann wieder eingeschlafen.“ Doch jetzt, da Neuwahlen bevor stehen, konstituierte sich der Stammtisch neu – mit neun interessierten Bürgern. Und es werden wohl noch mehr hinzu kommen. Mit an Bord: alte, aber ebenso neue Gesichter, die der Partei sogar beitreten und kommunalpolitisch in Castrop-Rauxel aktiv werden wollen.
„Wir werden uns während des Wahlkampfes terminbedingt erst mal unregelmäßig, danach aber regelmäßig treffen“, berichtet Neuhaus. Es komme in Castrop-Rauxel also wieder Bewegung in die Partei. Mittlerweile sei auch die Aufstellung des Direktkandidaten Ronald Kaufmann erfolgt. „An den vergangenen beiden Wochenenden haben wir die erforderlichen 100 Unterstützerunterschriften gesammelt.“ War das vor den Wahlen in den Jahren zuvor immer ein schwieriges Unterfangen, so waren die Bürger jetzt viel eher bereit, zu unterschreiben. „Die Aktion war sehr erfolgreich, es gab zwar auch die kritischen Stimmen, aber auch sehr viel Zuspruch“, erzählt der 35-Jährige. Die Partei habe deutlich an Bekanntheit gewonnen habe, nicht zuletzt durch den jüngsten Wahlerfolg im Saarland.
Optimistische Grundstimmung
„Wir sind optimistisch“, beschreibt Neuhaus die Stimmung im Hinblick auf den möglichen Einzug in den Düsseldorfer Landtag. „Doch das ist mit sehr viel Arbeit verbunden, wir dürfen uns nicht auf den guten Umfragewerten ausruhen“, betont er. Die Partei müsse sich auch mit Kritik auseinandersetzen, auch mit der Sexismus-Debatte, angestoßen durch die Jungen Piraten. Sie klagen über Diskriminierung innerhalb der Partei. „Ich habe das so noch nicht wahr genommen“, erklärt Neuhaus. Er distanziert sich von Parteimitgliedern, die sich sexistisch oder rassistisch geäußert haben sollen: „Ich finde es wichtig, dass öffentlich darüber geredet wird, um den Druck auf sie zu erhöhen.“