Castrop-Rauxel. . Ein Mitarbeiter des Rettungsdienstes der Stadt Castrop-Rauxel soll durch „gesetzeswidrige Medikamentengabe mindestens zwei Patienten so sehr geschädigt haben, dass ein Patient nur durch eine Reanimation am Leben erhalten werden konnte, der zweite jedoch an den Folgen verstarb“.

Ein Mitarbeiter des Rettungsdienstes der Stadt Castrop-Rauxel soll durch „gesetzeswidrige Medikamentengabe mindestens zwei Patienten so sehr geschädigt haben, dass ein Patient nur durch eine Reanimation am Leben erhalten werden konnte, der zweite jedoch an den Folgen verstarb“. Dies steht inklusive gekürzter Namensnennung des Assistenten in einem Schreiben, das dieser Redaktion vorliegt.

Der anonyme Schreiber des Briefes hat sehr genaue interne Kenntnisse des Apparats und weist darauf hin, dass zudem von dem Mann Unterlagen gefälscht wurden, „so dass mit einer erhöhten Dunkelziffer Betroffener zu rechnen ist“. Zudem sei die Staatsanwaltschaft zwischenzeitlich mit dem Fall befasst. Was in der Tat richtig ist. Oberstaatsanwältin Dr. Ina Holznagel auf Anfrage dieser Zeitung: „Sachlich geht es um die Frage, ob der Rettungsassistent Notfallkompetenzen überschritten hat.“ Und: „Der Fall ist noch nicht fertig begutachtet.“

Der Assistent sei dem Dienst sechs Monate lang fern geblieben, heißt es in dem Schreiben weiter, aber seit dem 15. Februar wieder im Einsatz und „auf dem Notarzteinsatzfahrzeug eingesetzt“. Dort, so der Verfasser des Schreibens, habe er freien Zugang zu weiteren und stärkeren Medikamenten.

„Uns stellt sich die Frage, wie viele Bürger noch durch Herrn X. geschädigt werden müssen, bis für ihn mit Konsequenzen zu rechnen ist“, heißt es warnend weiter.

Zudem weise man darauf hin, dass die Belegschaft und auch der Personalrat auf die ungünstige Konstellation in der Diensteinteilung hingewiesen habe, „dies jedoch ignoriert wurde“.

Mit dem Sachverhalt des Schreibens konfrontiert, sagte Feuerwehrchef Jürgen Schmidt: „Von mir kein Kommentar.“ Und auch Feuerwehrdezernent Michael Eckhardt „möchte es nicht weiter kommentieren“. Verwaltungschef Bürgermeister Johannes Beisenherz bekennt, dass er „davon nicht in Kenntnis gesetzt ist“.