Bottrop. In vielen Stadtteilen fehlen Einkaufsmöglichkeiten. Weil sich das wohl kaum ändern wird, muss nach neuen Wegen und Lösungen gesucht werden.

Die Frage der Nahversorgung treibt viele Menschen in Bottrop um. Gern wird auch die gute alte Zeit der Tante-Emma-Läden um die Ecke beschworen. Doch Versuche dieser Art, etwa in der Welheimer Mark oder vor Jahren auch in Feldhausen, sind gescheitert. Sie wurden dann doch nicht genutzt. Doch gibt es andere Wege?

Bei der Wirtschaftsförderung der Stadt beobachtet man die Entwicklung. In Vonderort habe ja ein bestehender Kiosk sein Angebot erweitert und bietet nun auch einige Waren des täglichen Bedarfs an, sagt Dorothee Lauter, Abteilungsleiterin für den Bereich Zukunftsstadt bei der Wirtschaftsförderung. In einigen Stadtteilen könnt so etwas auf kleiner Ebene möglicherweise eine Chance sein.

Bottroper Wirtschaftsförderer sehen Wachstum vor allem bei Lieferdiensten

Doch wie bei den Tante-Emma-Läden gelte auch hier das klassische Prinzip von Angebot und Nachfrage, sagt Sabine Wißmann, die Leiterin der Wirtschaftsförderung. Jeder einzelne müsse sich auch die Frage stellen, wie sehr er ein bestehendes Angebot nutzt und wertschätzt. "Oft ist es leider so, dass die Klagen erst dann groß sind, wenn es nicht mehr besteht." Vielfach seien die Menschen dann nämlich eben doch so mobil und nützten das größere und womöglich auch preiswertere Angebot anderswo.

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Bei der Wirtschaftsförderung geht man davon aus, dass auch im Bereich der Nahversorgung die Lieferdienste immer mehr an Bedeutung gewinne. Ob mit Flaschenpost bei den Getränken oder aber mit den Angeboten, mit denen einige große Supermarkt-Ketten schon experimentieren.

Lieferdienst Lousie gewinnt in der Coronakrise in Bottrop neue Kunden

Und auch vor Ort in Bottrop gibt es ja so ein Angebot, das lokale Händler mit einbindet und so versuchen will, ihnen Stück dieses größer werdenden Kuchens zu geben. "Louise bringt's", dahinter steht eine Onlineplattform, auf der Bottroper Händler ihre waren anbieten. Die werden dann umweltfreundlich mit dem Lastenfahrrad ausgeliefert.

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Aktuell in der Coronakrise werde das Angebot auch stark nachgefragt, sagt Sabine Wißmann. "Wir merken, dass die meisten da immer wieder bestellen. Wir hoffen dass diese sich entwickelnden Stammkunden weiter dabei bleiben." Grundsätzlich sehe sie da Potenzial. Das könne man auch in anderen Ländern sehen, die in dieser Frage schon weiter seien.

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