Bottrop. . Das Gericht hat schon die Mutter von Berthold van Oepen zubereitet. Und damit die ganze Familie entzückt. Der Sohn kocht es nun genau so gern.
Es gibt Gerichte, die wärmen nicht nur im Magen, sondern auch das Herz. Weil sie nach Zuhause schmecken. Für Berthold van Oepen ist dieser Eintopf aus Hackfleisch, Lauch, Nudeln und Brühe so ein Gericht.
Seine Mutter hat es mit solchem Erfolg gekocht, dass ihre vier Jungs es in ihren jeweiligen Familien ebenfalls zu einem Lieblingsgericht gemacht haben, selbst wenn Sohn Martin eigentlich überhaupt keinen Lauch mag.
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„Das Rezept stammt von meiner Mutter, die es immer und besonders mit diesem Gericht schaffte, Ehemann und vier Jungs auch in ihren verfressensten Phasen satt zu bekommen“, sagt Berthold van Oepen, hauptberuflich tätig bei den Caritas-Werkstätten in Gladbeck und im selbst auferlegten Ehrenamt als „Prinz Paul Brodnenschewski“ ein Motor des Karnevals, der in Grafenwald alle zwei Jahre groß im Festzelt gefeiert wird. Außerdem hat er in der heimeligen Kneipe „Wöller Storwe“ das Kleinkunst-Format „Paules Nacht“ aus der Taufe gehoben, die Version 3.0 ist in Arbeit.
Aber das wird später ein Thema sein beim Tischgespräch, derzeit sind wir noch beim Rezept, das Mutter Maria so um 1957 aufgeschnappt hat, nach ihrer Erinnerung in Bocholt bei einem Kochkurs für die frisch gebackene Ehefrau. Ihr Sohn schwärmt weiter: „Und wenn mal was übrig blieb, wurde es spätestens am Abend nach dem Fußballtraining verputzt. In der Pfanne gebraten schmeckt es noch mal so gut.“
Glauben wir gerne, haben wir aber nicht überprüft beim Testessen im gemütlich Wohn-Esszimmer am Wiesengrund, geht deshalb nicht in die Wertung ein. Wir halten uns an das Grundrezept, das schnell auf den Tisch findet: Hack anbraten, geschnippelten Lauch drauf, Nudeln darüber schichten, Brühe angießen und bissfest kochen lassen. Idealerweise haben die Nudeln exakt zu diesem Zeitpunkt auch die Brühe komplett geschluckt.
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Sparsam würzen, sagt Berthold van Oepen: „Das Fleisch soll man rausschmecken.“ Genau dasselbe wird auch Daniel Molitor sagen, der uns in Folge 2 seinen Spezialburger baut. Während van Oepen aber darauf schwört, das Hack dürfe nur grau und nicht braun braten, damit es nicht trocken werde, brät Molitor es scharf an, weil die Röststoffe doch erst den Kick gäben. Aber das ist, sagt Michael Ende, eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden.
Höchstens eine halbe Stunde dauert es, bis das Gericht auf dem Tisch steht. Und es schmeckt wie versprochen: zum Reinlegen. Mit entsprechend größeren Mengen kann in dieser Zubereitungszeit notfalls eine ganze Fußballmannschaft abgefüttert werden. Berthold van Oepen hat auch das selbst ausprobiert. Als er sich einmal auf einer Skifreizeit mit einer Sportverletzung selbst zum Küchendienst verdonnerte, hat er seinen Eintopf für die zwölf Kollegen gekocht. Ergebnis: „Die Männer sind vor Begeisterung ganz narrisch geworden.“
Hack-Lauchtopf
Und so geht es
Hack-Lauftopf mit Nudeln: Das Gehackte in einem hohen Topf in Öl anbraten, bis es grau ist (nicht braun). Den in Ringe (ca. 1 cm) geschnittenen Lauch zum Gehackten geben und ca. 3 Minuten mitbraten. Leicht salzen und pfeffern. Dann die Nudeln dazugeben und das Ganze soweit mit Gemüsebrühe auffüllen, dass die Nudeln leicht bedeckt sind.
Das Ganze ca.20 Minuten bei mittlerer Hitze und geschlossenem Deckel garen lassen. Darauf achten, dass genug Flüssigkeit im Topf ist. Eventuell etwas Brühe nachfüllen. Das Gericht in eine Schüssel umfüllen, vermischen und servieren. Bei mir gehört ein Schuss Maggi dazu. Dazu passen Apfelkompott oder grüner Salat - und „nen lecker Pils“ ist auch nicht verkehrt, so der Koch.
Die Zutaten
500 g Hack halb und halb
4 bis 5 Stangen Lauch
500 g Spiralnudeln
1 Liter Gemüsebrühe
3 EL Öl zum Anbraten
Maggi oder Liebstöckel
