Bottrop. Überall in NRW sollen Taxiverbände bei den Kommunen Anträge auf Preiserhöhungen eingereicht haben. Hintergrund für die geforderte Erhöhung der Tarife ist der Mindestlohn. Jetzt muss sich die Politik in Bottrop mit dem Antrag beschäftigen. Eine Entscheidung soll im Dezember stehen.
Das Taxifahren in Bottrop wird im nächsten Jahr wohl teurer. Der Taxiverband VSPV (Verband des gewerblichen Straßenpersonenverkehrs NRW) hat bei der Stadt einen Antrag auf Erhöhung der Tarife gestellt. „Hintergrund dafür ist der Mindestlohn“, erklärt Friedhelm Herwig, Geschäftsführer des VSPV- NRW.
Die neue gesetzliche Lohnuntergrenze von 8,50 Euro gilt auch für die rund 200 angestellten Taxifahrer der 16 Taxi-Unternehmen hier. „Für die Taxi-Unternehmen erhöhen sich die Lohnkosten dadurch um knapp 25 Prozent“, rechnet er vor. Beantragt habe der Verband folgende Steigerung des Preises: Die Grundgebühr solle von 2,70 auf 3,30 Euro steigen. Der Kilometer-Tarif am Tag von 1,70 auf 1,95 Euro; für nachts von 1,80 auf 2,05 Euro.
„Das liegt noch unterhalb der Lohnsteigerung“, so Herwig. Denn die Taxi-Unternehmen hätten jetzt noch die Möglichkeit, den Kraftstoff günstig zu erhalten. „Wir wissen aber nicht, wie lange das noch so geht“, schränkt er zugleich ein.
Der Antrag, bestätigt Stadtsprecher Ulrich Schulze, sei eingegangen. Nun würden die politischen Gremien darüber beraten, zunächst der Bauausschuss, am Ende der Rat. „Wahrscheinlich wird im Dezember darüber entschieden.“
Auch in anderen Teilen Deutschlands gibt es Meldungen über Erhöhungs-Gesuche
Anträge auf Preis-Erhöhungen seien überall in NRW eingereicht worden, sagt Herwig. Auch in anderen Teilen Deutschlands gibt es Meldungen über Erhöhungs-Gesuche.
Insgesamt sei die wirtschaftliche Situation für Taxi-Unternehmen nicht rosig, so Friedhelm Herwig. Nicht nur Kneipen und Restaurants spürten, dass die Leute über weniger Geld verfügten, sondern auch die Fahrer.
Auch die Konkurrenz durch die Uber-App bereitet den Taxi-Unternehmern Probleme
Zudem bereite die Fahrdienst App Uber Probleme. Taxi-Unternehmer müssten, bevor sie ein Gewerbe anmelden könnten, u.a. eine Sach- und Fachkundeprüfung ablegen, sie müssten Unbedenklichkeits-Bescheinigungen vorlegen, hohe Versicherungen zahlen, „sie zahlen Steuern“, Fahrer müssten einen Personenbeförderungsschein machen. Uber-Fahrer hingegen meldeten kaum ein Gewerbe an. Sie seien im Vergleich dazu eher „Schwarzfahrer“, hinterzögen Steuern.