Bottrop. Eigentlich hätte die Stadt Bottrop im nächsten Schuljahr nur 44 neue Grundschulklassen bilden dürfen. Nach dem neuen Schlüssel der Landesregierung fehlte nur ein neuer Schüler für eine weitere ganze Klasse. Der eine Schüler mehr ist inzwischen gefunden - was eine Grundschule in Vonderort freut.

Ein einziges Schulkind fehlte. Deshalb hätte die Stadt nur 44 neue Schulklassen an ihren Grundschulen bilden dürfen. Doch jetzt ist alles anders. Denn das eine Schulkind mehr für Bottrop - ist angemeldet. Es klingt absurd: Doch das eine Schulkind mehr gefunden zu haben, heißt auch: Es gibt im nächsten Schuljahr eine komplette Schulkasse mehr.

So konnte die Stadtverwaltung jetzt der Bezirksregierung Münster mitteilen, das zum neuen Schuljahr 2014/15 insgesamt 1035 Lernanfänger an ihren Grundschulen angemeldet worden sind. Damit darf die Stadt nun doch insgesamt 45 Eingangsklassen an allen Grundschulen bilden. Von heute an werden die Leiterinnen und Leiter der Grundschulen die Eltern darüber informieren und ihnen mitteilen, dass die Entscheidung über die Aufnahme der Kinder gefallen ist. Damit ist das Anmeldeverfahren der Grundschulen für das kommende Schuljahr abgeschlossen.

Das wird vor allem auch die Eltern in Vonderort freuen. Denn die Grundschule am Quellenbusch wird - wie erhofft - nun doch zwei Eingangsklassen im nächsten Schuljahr bilden können. Hätte die Stadt die Zahl von 1035 Lernanfängern bis zum 15. Januar nicht erreicht, hätte dies die Vonderorter Grundschule getroffen: Sie hätte dann nur eine sehr große Eingangsklasse bilden dürfen, und eine Reihe der dort bereits angemeldeten Kinder hätte sich eine andere Grundschule suchen müssen.

Das Land gibt eine Klassenrichtzahl vor

Ausschlaggebend dafür ist die neue Klassenrichtzahl, die Schulministerin Löhrmann festgelegt hat. Danach muss die Zahl der Lernanfänger einer Stadt durch die theoretische Klassengröße von 23 Kindern geteilt werden. Bottrop gilt als eine der wenigen Städte in NRW, für die sich diese neue Vorschrift negativ auswirkt, heißt es. Die Grundschulklassen werden hier deshalb größer und weniger.

Während nun in Vonderort Grund zur Freude herrscht, muss in Fuhlenbrock die Paul-Gerhardt-Schule im nächsten Schuljahr auf eine neue erste Klasse verzichten, und auch die Fürstenbergschule kann an ihrem Nebenstandort an der Blankenstraße keine Eingangsklasse aufnehmen.