Bottrop. . Die Feuerwehrleute müssen sich darauf verlassen können, dass in der Atemschutzwerkstatt fehlerfrei gearbeitet wird. In der Schlauchwerkstatt wird das Material regelmäßig überprüft und gewartet damit die Schläuche lange halten.
Gregor Schleking schließt den Schlauch an, dann startet er die Maschine. Der Schlauch wird prall, füllt sich mit Wasser, der Druck ist enorm. Aber genau so soll es auch sein, hier in der Schlauchwerkstatt. Nach jedem Einsatz – egal ob Übung oder Ernstfall - kommen meterweise Schläuche an. Sie werden gereinigt und überprüft. Auch wenn Feuerwehrmaterial grundsätzlich robust ist, sind Defekte nicht auszuschließen. „An den Anschlüssen sitzen die Schwachstellen. Hier treten am ehesten Schäden auf“, sagt Hauptbrandmeister Roland Karius. Die drei Schläuche, die Schleking durch die Anlage zieht, sind in Ordnung.
Empfindliches Gewebe
Die nassen Schläuche kommen zum Trocknen. Der Turm der Feuerwache erfüllt tatsächlich diesen einen Zweck. Hier baumeln sie. Ein automatischer Seilzug zieht sie aus der Reinigungsanlage in die Höhe. Gereinigt wird übrigens nicht aus ästhetischen Gründen: „In dem Gewebe setzten sich kleine Scherben oder Steinchen fest“, erklärt Karies. Werden die nicht entfernt, zerstören sie über kurz oder lang das Material.
15Mann sind ausgebildet für die Arbeit an dieser Maschine, pro Schicht sind zwei Leute in dieser Werkstatt im Dienst.
Zwei Türen weiter ist Präzisionsarbeit angesagt: In der Atemschutzwerkstatt können kleinste Fehler schlimmste Folgen haben. Nach Einsätzen landen hier die Schutzmasken und Sauerstoffflaschen. Sie kommen an im Schwarzbereich, werden komplett auseinander genommen und gründlich desinfiziert. Der Überzug der Pressluftflaschen landet in der Waschmaschine. Dennis Manthey ist einer der Mitarbeiter in der Atemschutzwerkstatt. Dafür ist er eigens ausgebildet, hat diverse Lehrgänge absolviert, unter anderem auch beim Hersteller der Schutzausrüstung in Lübeck und an der Feuerwehrschule.
Die Flaschen, die nach Einsätzen und Übungen bei Manthey und seinem Team landen, müssen gefüllt werden. Der 36-Jährige schließt sie an die Füllleiste an. Eine jährliche Unterweisung an diesem Gerät gehört zu seiner Arbeit. Seine Kollegen verlassen sich zu 100 Prozent auf die Arbeit in dieser Werkstatt.
Auch interessant
Aber auch am Einsatzort gelten für die Benutzung der Atemschutzausrüstung strenge Regeln: „Niemand schließt sich selber an“, erklärt Karius. Ein Trupp bestehe aus zwei Mann, die sich immer gegenseitig anschließen, „damit alle Verbindungen überprüft werden und sich keine Schläuche verdrehen“.
1636Liter Pressluft haben die Feuerwehrleute dann auf dem Rücken, 300 bar Druck herrscht in den Flachen. Seit einiger Zeit setzt die Feuerwehr auf CFK-Flaschen. Ein spezieller Kunststoff mit einem Aluminiumkern. Die sind vier Kilo leichter als die alten Stahlflaschen. „Die haben zirka 16 Kilo gewogen“, sagt Manthey. Und im Einsatz unter Pressluft, bei Hitze und Rauch ist jedes Gramm Gewichtsersparnis von Bedeutung. Schließlich bringt auch die übrige Ausrüstung einiges auf die Waage. Eine halbe Stunde reicht die Atemluft in den Flaschen.