Hitzetag im Alpin-Center in Bottrop - Ski-Helm statt Sonnen-Hut
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Bottrop. . Den heißesten Tag des Jahres kann man auch mit Mütze, Handschuhen und in dicken Stiefeln verbringen – auf der Piste des Alpin-Centers in Bottrop, dem Kühlschrank der Stadt. Die andauernd hohen Temperaturen machen jedoch auch diesem zu schaffen. Es wirkt sich auf die Qualität der Piste aus.
Die höchsten Temperaturen des Sommers drücken an diesem Freitag aufs Revier, mit Winden wie aus einem Heißluft-Föhn. Wohin man schaut: Überall trifft man auf Menschen in luftigen Kleidern, kurzen Hosen, T-Shirts und leichten Schuhen (wenn nicht gar barfuß). – Überall? Nun, nicht ganz: Im Süden der Stadt wird zu gefütterten Jacken gegriffen, zu Handschuhen und Mützen gar. Willkommen im Alpincenter, dem Kühlschrank Bottrops.
Von über 35 auf 0 Grad in Sekunden
Mit wenigen Schritten vom gleißenden Sonnenlicht hinein in lichtgedämpfte Eiseskälte; von gut 35 auf 0 Grad in Sekundenschnelle. Es hat etwas Unwirkliches. Rund 300 Gäste, heißt es an der Kasse, sind an diesem heißen Tag in der Halle – vergleichsweise wenig.
Wer da ist, empfindet den Temperatur-Unterschied als angenehm. „Wir sind am Mittwoch aus dem Urlaub gekommen, wir waren auf Kos in Griechenland – dort war es auch nicht wärmer als jetzt in Deutschland“, erzählt Gaby Wagner (49) und lächelt auf der Anfänger-Piste unter ihrer bunten Wintermütze hervor. Sie ist zum ersten Mal im Alpincenter. „Mein Mann hat mich eingeladen; er hatte im Internet Gutscheine ersteigert, die bis zum 30. September gültig sind.“
Gutscheine hatten auch Annika Grenz (17), die unter der Anleitung ihres Papas Eberhard mit Freundin Finja Browatzki (17) Ski-Versuche unternimmt. Sie kommen aus Niedersachsen, sind gerade in Hattingen zu Besuch – und genießen die „schöne Abkühlung“ im Schnee.
Zehn Jahre Alpincenter
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Wobei – richtig kühl finden es nicht alle Sportler. Alexander Klein (18), der mit Denise Wagner (18), Julian (17) und Jennifer Becker (21) aus Voerde angereist ist, sagt vielmehr: „Ob ich nun drinnen vom Fahren schwitze oder draußen in der Sonne macht eigentlich keinen Unterschied.“ Die Clique versucht sich – angeleitet vom schon erfahrenen Julian – erstmals auf dem Snowboard. Und tatsächlich, das sieht nach Arbeit aus, aber auch nach einer Menge Spaß. An eine Pause denken die jungen Leute daher noch nicht. Wenn, dann könnten sie direkt von der Piste in den Freiluft-Biergarten wechseln – vorausgesetzt, sie schälen sich zuvor mindestens halb aus ihren Ski-Sachen, sonst dürfte ein Hitzschlag drohen.
Nicht nur auf der Ski-Piste, sondern auch auf der Sommerrodelbahn
Einen Schattenplatz am Holztisch haben sich Laura (14) und Jordan (11) aus dem Rheinland gesucht, die einen Ferientag mit Tante und Onkel auf der Halde verbringen. Die beiden sind heute ganz auf Abfahrt eingestellt – nicht nur auf der Ski-Piste, sondern auch auf der Sommerrodelbahn.
Einige Skifahrer bedauern (trotz Preisermäßigung), dass die Piste bis Ende August nur bis 17 Uhr statt bis 22 Uhr geöffnet hat. Zu Beginn der Hitzeperiode war laut Marketing-Manager Tim Lange ein Defekt an der Kühlanlage ausschlaggebend für die verkürzten Öffnungszeiten; aktuell sind die andauernd hohen Temperaturen der Grund dafür. Herrschen sonst -4 Grad in der Halle, sind derzeit nur um die 0 Grad zu schaffen. Das wirkt sich auf die Qualität der Piste aus. Lange: „Zum Nachmittag hin ist die Piste nicht mehr in dem optimalen Zustand, wir wir uns das wünschen.“
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