Bottrop. . Mit einem neuen Konzept will die Stadt Bottrop für mehr Sicherheit im Straßenverkehr sorgen. Zu den Schwerpunkten gehören der Schutz von Radfahrern und Fußgängern sowie die Geschwindigkeits-Regulierung. Außerdem sollen junge Raser, die mehrfach als Temposünder auffällig geworden sind, Verkehrsunterricht verordnet bekommen.
Die Stadt will sich für 2013 und 2014 erstmals ein Verkehrssicherheitskonzept verordnen. Ordnungsdezernent Paul Ketzer stellt das Papier im Verkehrsausschuss vor. Schwerpunkte sind der Schutz von Radfahrern und Fußgängern, die Entschärfung von Unfallhäufungsstellen sowie die Wiederkehr des verordneten Verkehrsunterrichts für die „jungen Wilden“: junge Erwachsene etwa, die mehrfach als Temposünder in Erscheinung getreten sind.
Das Straßenverkehrsamt verspricht sich vor allen vom lange fast vergessenen Verkehrsunterricht „ein großes Potenzial für die Verbesserung der Verkehrssicherheit“. Im Paragrafen 48 der Straßenverkehrsordnung ist vorgeschrieben: „Wer Verkehrsvorschriften nicht beachtet, ist auf Vorladung der Straßenverkehrsbehörde oder der von ihr beauftragten Beamten verpflichtet, an einem Unterricht über das Verhalten im Straßenverkehr teilzunehmen.“ Diese Pflicht-Schulung will das Straßenverkehrsamt noch dieses Jahr gemeinsam mit der Verkehrsdirektion der Polizei wieder einführen. „Warum sollen wir diese Möglichkeit nicht nutzen?“, sagt Amtsleiterin Monika Werwer.
Geschwindigkeitsbegrenzungen vor Schulen
Die Daten über Verkehrssünder kommen von der Bußgeldstelle. „Wir brauchen natürlich saubere Kriterien wie sehr hohe Tempoüberschreitung oder Mehrfachtäter. Denn diese Vorladung ist ein Verwaltungsakt, gegen den geklagt werden könnte.“ 50 ertappte Verkehrssünder will sie von Beamten der Verkehrsdirektion unterrichten lassen und setzt dabei auch auf die Gruppendynamik: „In einer Gruppe wirkt die Erziehung noch besser.“
Einen Ansatz zur Unfallreduzierung sieht das Straßenverkehrsamt auch in Geschwindigkeitsbegrenzungen vor Schulen und Kindergärten. Hier will das Amt wechselnde Geschwindigkeitsbegrenzungen überprüfen.
Mehr Sicherheit im Straßenverkehr
Beim schwierigen Thema Geschwindigkeitsüberwachung, wo Stadt und Polizei gerne dem Vorwurf der Wegelagerei ausgesetzt sind, will die Stadt wie schon die Polizei mit ihrem „Blitzmarathon“ in die Offensive gehen. Es gebe Forderungen nach Tempoüberwachung aus der Bürgerschaft, der das Straßenverkehrsamt schon jetzt „unverzüglich“ nachkomme. „Es ist erklärtes Ziel der Stadt Bottrop, zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr beizutragen und insbesondere Kinder sowie ältere Mitbürger zu schützen“, heißt es im Konzept. Und: „Ziel ist es weiterhin, das Geschwindigkeitsniveau dort zu reduzieren, wo Radfahrer und Fußgänger besonders gefährdet sind. Bei Fußgängern ist dies insbesondere der innerstädtische Bereich, bei Fahrradfahrern auch der Bereich außerhalb geschlossener Ortschaften.“