Bottrop. . In der Nacht zum Montag ist das ehemalige Hotel in Bottrop komplett ausgebrannt und muss abgerissen werden. Doch was bedeutet das für das Gelände an der Kirchhellener Straße, das immer für Diskussionen gesorgt hat? Schließlich hatte hier allein das Hotel Bestandsschutz.
Die verkohlten Dachbalken ragen in den Himmel, der Brandgeruch hängt auch am Morgen noch in der Luft. Die Sackers-Ruine an der kirchhellener Straße auf dem Eigen ist komplett ausgebrannt. Noch am Montagmorgen sind Einsatzkräfte für Nachlöscharbeiten vor Ort. In einer Dachgaube war der Brand erneut aufgeflammt. In das Gebäude darf niemand, ein Statiker hat die Ruine untersucht, sie ist „akut einsturzgefährdet“. Jetzt hilft tatsächlich nur noch die Abrissbirne.
Der Reihe nach: Gegen 22 Uhr in der Nacht zum Montag musste die Feuerwehr erstmals ausrücken um ein Feuer in einem Nebengebäude zu löschen. Gegen Mitternacht dann der zweite Einsatz. Diesmal brannte das Hauptgebäude. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte schlugen die Flammen aus dem Gebäude. Ein Teil des Gebäudes brannte „in voller Ausdehnung“, heißt es in der Mitteilung der Feuerwehr. Betroffen war der rechte Gebäudeteil, „der linke war durch eine Brandwand geschützt“, so Einsatzleiter Andreas Schaefer am Montagmorgen gegenüber der WAZ.
Benzinkanister gefunden
Zur Brandursache sind bisher keine Angaben möglich. Polizeisprecherin Ramona Hörst bestätigte den Fund eines Benzinkanisters. Ob der etwas mit dem Brand zu tun habe, sei unklar, zumal das Gelände zuletzt eher einer Müllkippe glich. „Wir schließen Brandstiftung nicht aus“, so die Polizeisprecherin. Zumal vor Ort Jugendliche unterwegs gewesen sein sollen. „Die könnten zumindest als Zeugen interessant für uns sein“, sagt Hörst.
Abbruchhaus brannte
Das Problem: Auch Ermittler kommen nicht ins Gebäude. Peter Linzner, Leiter der statischen Abteilung beim Bauaufsichtsamt hat das Betreten untersagt. Zu groß die Einsturzgefahr. Jetzt müsse der Eigentümer das Gebäude „kurzfristig“ abreißen. Außerdem müsse er seiner Verkehrssicherheitspflicht nachkommen. Dazu gehört auch, dass er eine Brandwache stellen muss.
Weiterhin Bestandsschutz für einen Hotelbetrieb
Doch was bedeutet der Abriss der Ruine, die nach der missglückten Procar-Ansiedlung regelmäßig als „Schandfleck“ für den Eigen bezeichnet wurde und für stete Diskussionen in politischen Gremien sorgte? Schließlich gilt das Gelände als Außenbezirk, hier darf nicht gebaut werden. Die Nutzung als Hotel und Gastronomie hatte Bestandsschutz. Daran habe der Brand und der nun notwendige Abriss nichts geändert. so Reiner Struck, Leiter des Bauaufsichtsamtes. Auch zuvor habe gegolten, dass die weitere Nutzung als Hotel und Gastronomie auch mit einem „Ersatzgebäude“, sprich einem Neubau, möglich war. Rein rechtlich dürfe der Besitzer nach einem Feuer außerdem ein „gleichartiges“ Gebäude errichten.