Bottrop. . Der neue Besitzer wollte das Lokal “Jägerhof“ im Sommer wieder eröffnen. Seit drei Monaten liefen die Renovierungsarbeiten in dem Gebäude. Auch nach dem Brand, der die Gaststätte zerstörte, will er nicht aufgeben und hofft, dass sich die Schäden reparieren lassen.
Auch am Donnerstagmittag liegt an der Kraneburgstraße noch der Geruch von Qualm und Feuer in der Luft. Die ehemalige Gaststätte Jägerhof ist abgesperrt. „Brandort beschlagnahmt“ heißt es auf Zetteln, die an dem Gebäude kleben. In der Nacht zu Donnerstag war das Haus abgebrannt (die WAZ berichtete).
Auf dem Hof sitzt Hakan Kement in seinem Auto. Er ist neuer Besitzer des Jägerhofs und wollte die Gaststätte wieder aufbauen. Der Duisburger wollte sein Maklerbüro hierher verlegen, seine Frau sollte die Gastronomie leiten, mehrere Fremdenzimmer hatten sie eingeplant. „Das ist ein Traum, der in Rauch aufgeht. Vor allem jetzt, wenn man die Schäden bei Tageslicht sieht.“
Erdgeschoss völlig ausgebrannt
Die fehlenden Fensterscheiben geben den Blick frei auf ein verrußtes Erdgeschoss, auch Teile der Fassade sind schwarz, die Verkleidung abgeplatzt. In der Meldung der Polizei heißt es: „Durch das Feuer ist das Erdgeschoss völlig ausgebrannt.“ Und nun? „Wir bauen das wieder auf. Wir schaffen das“, sagt Kement. Sobald die Kripo das Gebäude freigibt, will er weitermachen. Seit drei Monaten renoviert er die Gaststätte bereits. Den Sommeranfang hatte er für die Eröffnung angepeilt.
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Der Anruf am Mittwochabend sei natürlich ein Schock gewesen. Der ehemalige Besitzer der Gaststätte habe ihn informiert, der habe auch die Feuerwehr alarmiert. „Eigentlich muss ich seinem Hund ewig dankbar sein. Der hat es gerochen und ist unruhig geworden“, sagt Kement. „Ich habe schon gesagt, das Tier hat was gut bei mir und zwar mehr als einen Knochen.“
Dann spricht Kement von „Glück im Unglück“. Glück insofern, als dass die Gaststätte noch weitestgehend im Rohbauzustand gewesen sei. Inneneinrichtungen oder Installationen seien demnach nicht verbrannt. „Dadurch hält sich zumindest der finanzielle Schaden in Grenzen“, hofft er. In seinem Zeitplan werde er hoffentlich nur um vier Wochen zurückgeworfen.
Die Feuerwehr bekämpfte den Brand mit zwei C-Rohren und mehreren Trupps, die mit Atemschutz gegen das Feuer vorgingen. Die Flammen schlugen beim Eintreffen der Einsatzkräfte bereits aus den Fenstern. Das sei auch der Grund gewesen, warum der Brand „sehr spektakulär“ war, so Feuerwehrsprecher Christoph Lang. Die eigentliche Brandbekämpfung sei dagegen gar nicht so schwierig gewesen. „Wir hatten die Flammen relativ schnell unter Kontrolle.“
Mithilfe von Wärmebildkameras suchte die Feuerwehr den Brandort anschließend nach versteckten Glutnestern ab. Denn: „Gaststätten sind meist sehr verwinkelt und häufig auch noch mit Holz ausgekleidet.“ Auch das mit ein Grund, weshalb die Feuerwehr über Nacht eine Brandwache in der Boy einrichtete, um ein Wiederaufflammen des Feuers zu verhindern.