Bottrop. . Zum zweiten Mal ist ein Wagen der Hilfsorganisation zerstört worden. Die Ersatzbeschaffung werde schwierig, befürchtet Carsten Pietroscewsky, Stadtbeauftragter der Malteser. Aber für die Jugend- und Seniorenarbeit braucht der Verband den Wagen.
Trostlos sieht es aus, dieses Wrack auf dem Hof der Malteser-Geschäftsstelle auf dem Eigen. Der einstmals weiße VW Bully ist rußgeschwärzt. Die Heckstoßstange ist weg geschmolzen, die Reifen verbrannt, der Innenraum schwarz. Kurz vor Weihnachten haben Brandstifter die Hilfsorganisation heimgesucht und den Mannschaftstransporter angezündet (die WAZ berichtete).
Die Malteser als leichtes Opfer
Es ist bereits das zweite Mal, dass bei den Maltesern ein Wagen in Flammen aufging. „Beim ersten Mal hat die Polizei an einen technischen Defekt geglaubt“, sagt Carsten Pietroscewsky, Stadtbeauftragter der Malteser. Die haben schon damals, vor 14 Monaten nicht daran geglaubt. Beim letzten Brand gab es nun eine Zeugin, die sah zwei Männer flüchten. Trotzdem glaubt er nicht, dass es jemand speziell auf die Malteser abgesehen habe. „Wir waren hier wohl ein leichtes Opfer“, sagt er und verweist auf das Vordach, unter dem die Wagen offen zugänglich parken.
Für die Hilfsorganisation ist das selbstverständlich kein Trost. Denn Transporter hatten sie erst seit zwei Jahren. Per Zufall entdeckte Pietroscewsky den Wagen bei einem Händler in Baden-Baden und schlägt zu. Ein Gebrauchtwagen, dem man seine vier Jahre nicht angesehen habe. Die Malteser brauchen so ein Fahrzeug. „Für die Jugend- und die Seniorenarbeit ist das Fahrzeug einfach unverzichtbar.“ Regelmäßig findet an der Scharfstraße ein Seniorentreff statt. Die Besucher werden mit dem Kleinbus abgeholt. Auch die Jugendgruppen werden immer größer, brauchen den Transporter häufig. Die Ersatzbeschaffung werde schwierig, fürchtet Pietroscewsky. Denn die Versicherung zahlt nur knapp 5800 Euro. Der Diözesanverband ist bereits einmal bei der Anschaffung eines Autos in die Bresche gesprungen. „Da habe ich natürlich auch vorgefühlt, die können diesmal auch nicht helfen, schließlich gibt in anderen Städten auch Gruppen.“
Andere Gruppen helfen aus
Jetzt werde er wohl wieder „kratzen“ gehen, sagt der Stadtsprecher. Er versucht nun, Sponsoren, Spender und Gönner zu finden, die die Malteser bei der Anschaffung eines Ersatzwagens unterstützen. Denn für die Versicherungssumme allein sei das Fahrzeug nicht adäquat zu ersetzen. „Dafür bekämen wir nur ein älteres Auto mit einer viel höheren Laufleistung“, sagt Pietroscewsky. Die seien meist reparaturanfälliger, so seine Befürchtung. Zunächst einmal haben Malteser aus den Nachbarstädten ihre Hilfe angeboten. Die Bottroper können auf deren Fuhrpark zurück greifen. Eine Dauerlösung sei das jedoch nicht, „schließlich brauchen die ihre Wagen selbst“.