Bottrop. . Der Verdacht auf eine Bombe unter der Kirche St. Barbara hat sich nach Auswertung von Luftbildern ergeben. Inzwischen hat der Kampfmittelräumdienst Messungen durchgeführt. Die Diakonie muss Probebohrungen veranlassen, um zu klären, ob unter dem Gotteshaus tatsächlich ein Blindgänger liegt.
Unter der Barbarakirche könnte ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg schlummern. Das ergab zumindest die Auswertung von Luftbildern der Alliierten im Vorfeld der Abbrucharbeiten. Experten des Kampfmittelräumdienstes müssen nun prüfen, ob sich dieser Verdacht bestätigt.
Kampfmittelräumdienst war vor Ort
Das sei jedoch gar nicht so einfach, erklärt Klaus Wichert, Leiter des Gebäudemanagements bei der Diakonie. Die hat nämlich die katholische Kirche gekauft und will dort Wohnungen bauen. „Die Mitarbeiter des Kampfmittelräumdienstes waren vor Ort und haben Messungen durchgeführt und 36 Punkte für Probebohrungen markiert. Die werden wir nun im Januar durchführen lassen.“
Durch diese Bohrlöcher können die Experten mit ihren Messgeräten prüfen, ob die Bombe tatsächlich unterhalb des Fundaments schlummert und wenn, in welcher Tiefe. „Um den eingemessenen Punkt wird gebohrt, in die Löcher werden Metalldetektoren eingeführt, und so kann genau geklärt werden, was dort im Boden liegt“, erläutert Christoph Söbbeler, Sprecher der Bezirksregierung Arnsberg, das Verfahren. Die Bezirksregierung zeichnet verantwortlich für den Kampfmittelräumdienst. Die Prüfung von alliierten Luftaufnahmen im Vorfeld von Bauarbeiten sei obligatorisch.
Erhärtet sich der Verdacht, dann ist es wichtig zu wissen, in welcher Tiefe die Bombe liegt. Klaus Wichert: „Liegt sie tief genug, dann können wir das Gebäude mit der nötigen Vorsicht abreißen lassen. Andernfalls müssten wir das Fundament an dieser Stelle im Vorfeld der Abrissarbeiten aufschneiden und die Bombe vor dem Abriss entschärfen.“
Kosten einer Entschärfung
Danach entscheiden sich auch die Kosten für eine Entschärfung. Zwar muss der Kampfmittelräumdienst nicht bezahlt werden, für die Probebohrungen muss jedoch die Diakonie aufkommen. Rund 3000 Euro werde das kosten, so Wiechert. Müsste die Bombe vor dem Abbruch entschärft und dafür das Fundament geöffnet werden, wären auch das Kosten, die die Diakonie tragen müsste. „Das wären 16 000 Euro“, sagt Wichert. „Bei erschwerten Bedingungen zahlt der Grundstückseigentümer.“
Allerdings, darauf weist Christoph Söbbeler hin, könne es sich ja auch immer noch um einen falschen Alarm handeln. Es sei schließlich möglich, dass der Einschlag zwar auf den Luftbildern erkennbar sei, die Bombe aber schon längst, etwa beim Bau der Kirche zwischen 1953 und 1955, entfernt wurde. „Es kommt immer wieder vor, dass es darüber dann keinerlei Aufzeichnungen mehr gibt.“